BAMF: Deutsch­land sichert fast 24.000 Afgha­nen Ein­rei­se zu

Menschen - Afghanen - Bundeswehr - Militär - Evakuierungsflug - GAF - August 2021 - Afghanistan Foto: Menschen aus dem 2. Afghanistan-Evakuierungsflug am 17.08.2021, Urheber: GAF

Ein Jahr nach dem Abzug der NATO hat Deutsch­land 23.614 ehe­ma­li­gen afgha­ni­schen Orts­kräf­ten und Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen die Auf­nah­me zugesichert.

Das berich­tet die „Welt am Sonn­tag” unter Beru­fung auf Anga­ben des zustän­di­gen Bun­des­am­tes für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge. Danach sind 17.556 von ihnen schon ein­ge­reist. In der Gesamt­zahl ent­hal­ten sind die Orts­kräf­te, etwa zivi­le Hel­fer für die Bun­des­wehr oder Dol­met­scher: Bis­her haben 5.141 Orts­kräf­te eine Auf­nah­me­zu­sa­ge bekom­men, 3.756 davon sind bis­her ein­ge­reist. Im inter­na­tio­na­len Ver­gleich steht Deutsch­land damit bes­ser da als ande­re euro­päi­sche Staaten.

Denn ähn­lich stark am NATO-Ein­satz betei­lig­te Län­der haben weni­ger Afgha­nen eine neue Hei­mat gebo­ten. Dazu gehö­ren Groß­bri­tan­ni­en und Ita­li­en. „Bis heu­te wur­den 10.100 Per­so­nen in das Ver­ei­nig­te König­reich umge­sie­delt”, teil­te die bri­ti­sche Bot­schaft der „Welt am Sonn­tag” mit. Die Antrag­stel­ler, die für die Streit­kräf­te tätig waren, sei­en samt Fami­li­en­an­hang auf­ge­nom­men wor­den. Das ita­lie­ni­sche Außen­mi­nis­te­ri­um geneh­mig­te bis­her „1.218 Visa mit begrenz­ter ter­ri­to­ria­ler Gül­tig­keit für afgha­ni­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge”. Wei­te­re 278 sei­en im Rah­men huma­ni­tä­rer Kor­ri­do­re ins Land eingereist.

Der außen­po­li­ti­sche Spre­cher der Uni­ons­frak­ti­on, Jür­gen Hardt, sag­te der „Welt am Sonn­tag”: „Deutsch­land hat bis­lang mehr Afgha­nin­nen und Afgha­nen als ande­re NATO-Län­der auf­ge­nom­men”. Doch Grü­nen-Poli­ti­kern reicht das nicht. Sie drän­gen auf groß­zü­gi­ge­re und schnel­le­re Hil­fen. So betont etwa Nord­rhein-West­fa­lens Minis­te­rin für Flucht und Inte­gra­ti­on, Jose­fi­ne Paul: „Ich wün­sche mir vom Bund, dass das Auf­nah­me­pro­gramm zügig umge­setzt wird.” Aus huma­ni­tä­ren Grün­den sei es gebo­ten und rich­tig, dass Außen­mi­nis­te­rin Anna­le­na Baer­bock (Grü­ne) das The­ma bereits kurz nach ihrem Amts­an­tritt ganz oben auf die poli­ti­sche Agen­da gesetzt habe.

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