Poli­tik: Regie­rung will kein eige­nes Gly­pho­sat-Ver­bot aussprechen

Traktor - Trecker - Schlepper - Zugmaschine - Bauer - Feld - Land Foto: Traktormaschine an einem Bauernfeld, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Bun­des­re­gie­rung will offen­bar kein eige­nes Ver­bot des umstrit­te­nen Unkraut­ver­nich­ters Gly­pho­sat aus­spre­chen und statt­des­sen auf eine Klä­rung der recht­li­chen Situa­ti­on in der EU warten.

Das berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Aus­ga­be. Dabei hat­ten Uni­on und SPD in ihrem Koali­ti­ons­ver­trag beschlos­sen, „die Anwen­dung so schnell wie mög­lich grund­sätz­lich zu beenden”.

Gegen­über dem Grü­nen-Agrar­po­li­ti­ker Harald Ebner bestä­tig­te die Bun­des­re­gie­rung nun, sie gehe davon aus, dass Gly­pho­sat ab 2023 in Deutsch­land nicht mehr ein­ge­setzt wer­de. Sie begrün­de­te dies aber damit, dass dann die EU-Zulas­sung aus­ge­lau­fen sei. „Der angeb­li­che Gly­pho­sat-Aus­stieg ent­puppt sich end­gül­tig als rei­ne Null­num­mer”, kri­ti­sier­te der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te. Gly­pho­sat sol­le erst dann aus dem Ver­kehr gezo­gen wer­den, wenn es ohne­hin EU-weit ver­bo­ten sei. Ob die Zulas­sung aber nicht doch ver­län­gert wer­de, sei unsicher.

Der Her­stel­ler Bay­er habe bereits ange­kün­digt, dafür zu kämp­fen. Auch die von Umwelt­mi­nis­te­rin Sven­ja Schul­ze (SPD) ange­kün­dig­te Gly­pho­sat-Redu­zie­rung ab 2020 hält der Grü­nen-Exper­te für unrea­lis­tisch. Schul­ze will durch Ver­bo­te des Pes­ti­zids, etwa in Klein­gär­ten und Was­ser­schutz­ge­bie­ten, den Gesamt­ein­satz um drei Vier­tel sen­ken. Ebner wies dar­auf hin, dass vor allem die Land­wirt­schaft Gly­pho­sat ein­set­ze: „Die­ser Löwen­an­teil bleibt davon voll­kom­men unbe­rührt.” Not­wen­dig sei­en kon­kre­te Reduk­ti­ons­schrit­te und mehr gift­freie Alternativen.

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