Die brasilianische Regierung ist weiterhin daran interessiert, Fördergelder aus Deutschland zum Schutz des Regenwaldes zu erhalten.
Das sagte der brasilianische Umweltminister Ricardo de Aquino Salles der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Dienstagsausgabe). Zu Äußerungen von Präsident Jair Bolsonaro, Deutschland möge das Geld für die Aufforstung der eigenen Wälder nutzen, sagte Salles: „Lassen Sie uns Politik nicht mit technischen Fragen vermischen.”
Brasilien habe Vorschläge gemacht, den Amazonien-Fonds neu zu strukturieren. Es gehe darum, die Effizienz zu steigern. Ziel der Gespräche, die Salles am Dienstag mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Entwicklungsminister Gerd Müller führt, sei es, dass der Fonds wieder Geld ausschütten könne.
Den Einfluss von Nichtregierungsorganisationen im Aufsichtsgremium des Fonds wolle die brasilianische Regierung nicht verringern, so Salles in der FAZ. „Und wir schlagen sogar vor, dass sie einen speziellen Sitz für die Geldgeber bereithalten, den es bisher nicht gibt.” Umweltminister Salles wirbt dafür, dass Unternehmen das wirtschaftliche Potential des Regenwaldes entdecken. „Der Regenwald hat großes wirtschaftliches Potential, das ohne Abholzung nutzbar ist: Pharmaunternehmen und Kosmetikhersteller können Pflanzenstoffe zur Herstellung von Arzneimitteln und Schönheitsprodukten nutzen”, sagte Salles der FAZ. Der Umweltminister lobte die Arbeit seiner Regierung im Kampf gegen den Klimawandel. „Wir setzen auf erneuerbare Energie, reduzieren die Abholzung des Regenwalds, fördern die Aufforstung. Unser nationaler Klimaschutzbeitrag ist wahrscheinlich der ehrgeizigste der Welt”, sagte Salles.