Bun­des­wehr: Kramp-Kar­ren­bau­er spricht KSK Grund­ver­trau­en aus

Soldat - Bundeswehr - Bundeswehrsoldat - Wiese - Uniform Foto: Sicht auf einen Bundeswehr-Soldaten, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Anne­gret Kramp-Kar­ren­bau­er hat den Sol­da­ten des Kom­man­dos Spe­zi­al­kräf­te ein Grund­ver­trau­en ausgesprochen.

Sie habe ent­schie­den, den Ver­band zu erhal­ten, weil die von ihr ange­ord­ne­ten Ver­än­de­run­gen in der Arbeits­wei­se nach­hal­tig umge­setzt wor­den sei­en, sag­te sie der „Welt am Sonn­tag”. Man habe das Ver­trau­en auch dadurch aus­ge­spro­chen, dass man die Ein­satz­pau­se been­det und das KSK zur Absi­che­rung des Abzugs aus Afgha­ni­stan geschickt habe, so die Minis­te­rin. Aller­dings erwar­te sie, dass alle Sol­da­ten „das in sie gesetz­te Ver­trau­en auch immer wie­der rechtfertigen”.

Die CDU-Poli­ti­ke­rin räum­te ein, dass sie auch künf­tig Sol­da­ten mit rechts­extre­mis­ti­scher Gesin­nung im KSK nicht aus­schlie­ßen kön­ne: „In einer Orga­ni­sa­ti­on wie der Bun­des­wehr mit über 200.000 Men­schen kann man nie etwas bis ins Letz­te aus­schlie­ßen. Somit auch nicht bei Spe­zi­al­kräf­ten.” Man habe viel dafür getan, die Gefahr von gefähr­li­chen Gesin­nun­gen durch eine ver­bes­ser­te Aus­wahl und stän­di­ges psy­cho­lo­gi­sches Scree­ning zu mini­mie­ren. „Aber Men­schen kann man nie zu 100 Pro­zent durch­leuch­ten.” Jeder in der Bun­des­wehr müs­se wis­sen, „dass er ganz indi­vi­du­ell als Per­son immer auch Ver­ant­wor­tung für das Gan­ze trägt. Fehl­ver­hal­ten eines Ein­zel­nen fällt immer auf die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on zurück”.

Die jüngs­ten Vor­fäl­le in Litau­en, die zur Rück­ver­le­gung eines Pan­zer­gre­na­dier­zugs aus der NATO-Mis­si­on „Enhan­ced For­ward Pre­sence” geführt hat­ten, sei­en des­halb „ein Schlag ins Gesicht all der­je­ni­gen, die tag­täg­lich ordent­lich ihren Dienst in der Bun­des­wehr ver­rich­ten”. Sie scha­de­ten auch dem inter­na­tio­na­len Anse­hen der Trup­pe. Kramp-Kar­ren­bau­er kün­dig­te an, die „beson­ders schwer­wie­gen­den Ver­feh­lun­gen” mit aller Schär­fe ver­fol­gen und ahn­den zu wol­len – „bis hin zur Ent­fer­nung der ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen aus der Bun­des­wehr”. Dabei gehe es nicht nur um die Sol­da­ten, „von denen wir im Moment wis­sen, dass sie an den Vor­fäl­len betei­ligt waren. Es geht ins­be­son­de­re auch um die Fra­ge: Wer hat davon gewusst und es nicht wei­ter­ge­ge­ben – auch als Vor­ge­setz­ter? Wir wer­den auf die­sen Fall wie beim KSK mit allen recht­li­chen Mög­lich­kei­ten schnell und hart reagieren”.

Ende April hat­te es bei dem NATO-Ein­satz in Litau­en bei einem soge­nann­ten Erho­lungs­wo­chen­en­de in einem Hotel unter Alko­hol­ein­fluss Vor­fäl­le gege­ben, die von rechts­extre­men Äuße­run­gen bis Mob­bing rei­chen sol­len. Die Minis­te­rin kün­dig­te an, mit ihrem Amts­kol­le­gen in Litau­en tele­fo­nie­ren zu wol­len: „Wir haben in die­sem Ein­satz in Litau­en seit Lan­gem mit Fake News der rus­si­schen Sei­te zu kämp­fen, die genau sol­che Vor­wür­fe erfin­det, um einen Keil in die NATO-Ver­bün­de­ten zu trei­ben. Und jetzt lie­fern eini­ge Sol­da­ten auch noch Nähr­stoff für ent­spre­chen­de Kampagnen”.