EU: Kom­mis­si­on will Abwas­ser­un­ter­su­chun­gen zu Coronaviren

Glas - Wasser - Frau - Trinken - Trinkwasser - Hand Foto: Wasser trinkende Frau, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Im Kampf gegen die Pan­de­mie for­dert die EU-Kom­mis­si­on, künf­tig regel­mä­ßig Abwas­ser auf Coro­na­vi­ren zu untersuchen.

„Es ist ent­schei­dend, dass die EU-Län­der schnellst­mög­lich effek­ti­ve Abwas­ser-Über­wa­chungs­sys­te­me ein­rich­ten und sicher­stel­len, dass die rele­van­ten Daten den zustän­di­gen Gesund­heits­be­hör­den umge­hend zur Ver­fü­gung gestellt wer­den”, sag­te EU-Umwelt­kom­mis­sar Vir­gi­ni­jus Sin­ke­vici­us der „Welt am Sonn­tag”. Es müss­ten „alle ver­füg­ba­ren Mög­lich­kei­ten” genutzt wer­den, um das Virus und sei­ne Mutan­ten zu ent­de­cken, so Sin­ke­vici­us: „Die Über­wa­chung von Abwas­ser kann eine kos­ten­güns­ti­ge, schnel­le und ver­läss­li­che Quel­le für Infor­ma­tio­nen sein über die Ver­brei­tung des Virus und sei­nen Vari­an­ten in der Bevölkerung”.

Ein sol­ches Abwas­ser-Über­wa­chungs­sys­tem las­se sich inner­halb von maxi­mal sechs Mona­ten auf die Bei­ne stel­len. „Die Über­wa­chung von Abwas­ser muss sys­te­ma­ti­scher in die natio­na­len Test­stra­te­gien zur Ent­de­ckung des Virus inte­griert wer­den, zusam­men mit bereits exis­tie­ren­den Covid-19-Test­an­sät­zen”, sag­te Sin­ke­vici­us. „Es ist ein zusätz­li­ches Hilfs­mit­tel, Ent­wick­lun­gen zu ver­fol­gen und den Ent­schei­dungs­pro­zess der öffent­li­chen Gesund­heits­be­hör­den zu unter­stüt­zen”, sag­te er weiter.

In Städ­ten und grö­ße­ren Gemein­den „sol­len mög­lichst zwei Stich­pro­ben wöchent­lich” genom­men wer­den. „Die­se Stich­pro­ben soll­ten regel­mä­ßig ana­ly­siert wer­den, vor­zugs­wei­se zwei­mal im Monat”, sag­te der EU-Kom­mis­sar aus Litau­en. Dabei kön­ne die Ana­ly­se von Abwas­ser als Früh­warn­sys­tem ein­ge­setzt wer­den. „Wenn das Virus dage­gen nicht im Abwas­ser nach­ge­wie­sen wird, kann das ein Hin­weis dar­auf sein, dass die unter­such­ten Gebie­te als mit gerin­gem Risi­ko behaf­tet ange­se­hen wer­den kön­nen”, sag­te Sinkevicius.

Er ver­wies zudem dar­auf, dass die Ana­ly­se von Abwas­ser „ein bewähr­tes Kon­zept bei der öffent­li­chen Gesund­heits­über­wa­chung ist”. Meh­re­re euro­päi­sche Metro­po­len wie Bar­ce­lo­na nut­zen Stich­pro­ben von Abwäs­sern, um Erkennt­nis­se über die Men­ge und die Art des Dro­gen­kon­sums zu gewinnen.

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