EU: Neue Han­dels­ver­trä­ge gegen Russ­land geplant

Container - Import - Export - Handel - Schiff Foto: Sicht auf Container, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Um die Fol­gen der Russ­land­sank­tio­nen abzu­fe­dern, plant die Euro­päi­sche Uni­on den Abschluss neu­er Freihandelsabkommen.

„Wir müs­sen uns bei Roh­stof­fen wie Kup­fer oder Nickel von Russ­land lösen und nach ande­ren Lie­fe­ran­ten Aus­schau hal­ten”, sag­te EU-Kom­mis­si­ons­vi­ze Val­dis Dom­brovskis dem „Spie­gel”. Und wei­ter: „Hier kom­men unse­re Frei­han­dels­ab­kom­men ins Spiel, die hel­fen kön­nen, unse­ren Bedarf aus mög­lichst vie­len Welt­re­gio­nen zu decken”. Dazu wer­de die Kom­mis­si­on exis­tie­ren­de Ver­trä­ge über­ar­bei­ten, etwa das Part­ner­schafts­ab­kom­men mit Usbe­ki­stan und neue Ver­trä­ge rasch zum Abschluss brin­gen, kün­dig­te Dom­brovskis an. Noch vor der Som­mer­pau­se will die EU ein Abkom­men mit Neu­see­land unter­zeich­nen, in den dar­auf­fol­gen­den Mona­ten sol­len Ver­trä­ge mit Mexi­ko und Chi­le fol­gen. Letz­te­rer sei „für die Roh­stoff­ver­sor­gung von gro­ßer Bedeu­tung”, sag­te Dombrovskis.

Der Kom­mis­sar hat laut „Spie­gel” sei­ne Beam­ten beauf­tragt, eine Ana­ly­se vor­zu­le­gen, wel­che Län­der und Regio­nen als Ver­trags­part­nern beson­ders in Betracht kom­men könn­ten. Der Vor­sit­zen­de des Han­dels­aus­schus­ses im EU-Par­la­ment, der SPD-Abge­ord­ne­te Bernd Lan­ge, sieht den Abschluss neu­er Ver­trä­ge zudem als Bestand­teil des EU-Stre­bens nach mehr stra­te­gi­scher Auto­no­mie. Indus­trie­pro­duk­ti­on nach Euro­pa zurück­zu­ho­len, sei dabei nur ein denk­ba­rer Weg, sag­te Lan­ge dem „Spie­gel”. Die bes­se­re Stra­te­gie bestehe dar­in, „sich mög­lichst vie­le Part­ner in mög­lichst vie­len Tei­len der Welt zu suchen”, so Lan­ge. „Auch des­halb soll­ten wir die Arbeit an neu­en Abkom­men verstärken”.

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