EU: Streit um höhe­re Kon­tin­gen­te für Afgha­nen inner­halb Europa

Menschen - Afghanen - Bundeswehr - Militär - Evakuierungsflug - GAF - August 2021 - Afghanistan Foto: Menschen aus dem 2. Afghanistan-Evakuierungsflug am 17.08.2021, Urheber: GAF

Bei einer Sit­zung der Innen­mi­nis­ter mach­ten eini­ge Län­der klar, dass sie kei­ne Migran­ten und Flücht­lin­ge aus Afgha­ni­stan auf­neh­men wollen.

So unter ande­rem Öster­reich, Tsche­chi­en oder Däne­mark. Deutsch­land hat­te schon im Vor­feld erklärt, gefähr­de­te Men­schen auf­zu­neh­men, plä­dier­te aber eben­falls für eine Eini­gung mit den Nach­bar­staa­ten. „Ich for­de­re die EU-Mit­glied­staa­ten auf, ihre Kon­tin­gen­te für Umsied­lun­gen zu erhö­hen, ins­be­son­de­re für Afgha­nen”, sag­te EU-Innen­kom­mis­sa­rin Ylva Johans­son dem „Han­dels­blatt” (Mitt­woch­aus­ga­be). „Ich den­ke, es ist wich­tig, dass Euro­pa Soli­da­ri­tät zeigt und den­je­ni­gen Schutz gewährt, die ihn unmit­tel­bar benö­ti­gen”. Bei Umsied­lun­gen, oder auch Resett­le­ments, wird Flücht­lin­gen ange­bo­ten, sich dau­er­haft in einem ande­ren Land niederzulassen.

Zu mög­li­chen Flücht­lin­gen, die auf eige­ne Faust nach Euro­pa kom­men wol­len, sag­te Johans­son, es müs­se ver­hin­dert wer­den, dass Men­schen von Schleu­sern in Rich­tung der euro­päi­schen Außen­gren­zen gebracht wür­den. Dann kämen erfah­rungs­ge­mäß 90 Pro­zent Män­ner, vie­le der Schutz­be­dürf­ti­gen sei­en aber Frau­en und Mäd­chen. Die EU sol­le wegen der Flücht­lin­ge nicht in Panik gera­ten. „Wir kön­nen das schaf­fen. Und wir kön­nen eine Situa­ti­on wie im Jahr 2015 ver­mei­den, wenn wir zusam­men­ar­bei­ten”, sag­te Johans­son. „Es ist wich­tig, dass wir nicht war­ten, bis die Migran­ten an unse­ren Außen­gren­zen sind. Wir müs­sen unse­re Arbeit jetzt tun. Wir müs­sen den Men­schen in den Län­dern der Regi­on, aber auch in Afgha­ni­stan selbst, helfen”.