EU: Umwelt­kom­mis­sar warnt vor Kriegs­füh­rung Putins

Wladimir Putin - Fernseher - TV - Ankündigung - Separatisten - Ost-Ukraine - Februar 2022 - Russland Foto: TV-Ankündigung vom Präsidenten Wladimir Putin am 21.02.2022 (Russland), Urheber: dts Nachrichtenagentur

EU-Umwelt­kom­mis­sar hat Russ­land vor­ge­wor­fen, im Angriffs­krieg gegen die Ukrai­ne unter ande­rem Lebens­mit­tel als Waf­fe einzusetzen.

„Es sind ja nicht nur Nah­rungs­mit­tel: Dik­ta­to­ren wie Putin set­zen alles als Waf­fe ein, wor­auf wir in der EU ange­wie­sen sind oder sein könn­ten”, sag­te Vir­gi­ni­jus Sin­ke­vici­us dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Diens­tag­aus­ga­ben). Das könn­ten fos­si­le Brenn­stof­fe sein, ande­re Roh­stof­fe oder bestimm­te Waren wie Dün­ge­mit­tel, so der Kom­mis­sar aus Litau­en. 15 Pro­zent des Kunst­dün­gers welt­weit stamm­ten aus rus­si­scher Pro­duk­ti­on. Sin­ke­vici­us sag­te: „Je grö­ßer unse­re Abhän­gig­keit von die­sen Stof­fen ist, des­to stär­ker wird Putin das aus­nut­zen. Unser Ziel muss es sein, die­se Abhän­gig­keit zu verringern”.

Der Kreml wer­de weni­ger Geld aus der EU bekom­men, wenn die Abhän­gig­keit von fos­si­len Brenn­stof­fen abneh­me. „Jedes Jahr flie­ßen Mil­li­ar­den von Euro in den rus­si­schen Haus­halt. Putin füllt damit sei­ne Kriegs­kas­se. Und wir sehen, wel­che schreck­li­chen Fol­gen das in der Ukrai­ne hat”, sag­te Sin­ke­vici­us: „Wir dür­fen den rus­si­schen Mili­tär­haus­halt nicht län­ger mit­fi­nan­zie­ren. Heu­te geht es um die Ukrai­ne. Aber mor­gen könn­ten Putins Rake­ten auch auf Haupt­städ­te in der EU gerich­tet sein”.

Eine Lebens­mit­tel­knapp­heit in der EU erwar­tet Sin­ke­vici­us auf­grund des Krie­ges nicht. „Wir haben genug Getrei­de, auch, um es zu expor­tie­ren”, so der EU-Kom­mis­sar. Anders sehe es dage­gen in Afri­ka und im Nahen Osten aus. Dort „wer­den wir Aus­wir­kun­gen im Bereich der Land­wirt­schaft mit Zeit­ver­zö­ge­rung sehen”, sag­te Sik­e­vici­us: „Es könn­te in den nächs­ten ein oder zwei Jah­ren eng wer­den.” Noch las­se sich nicht abschät­zen, wie schwer­wie­gend die Pro­ble­me wür­den. „Aber wir müs­sen die Lage sehr genau beob­ach­ten, um den rich­ti­gen Zeit­punkt für not­wen­di­ge Hil­fen nicht zu ver­pas­sen”, sag­te der Litauer.

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