Karls­ru­he: AfD schei­tert mit Kla­gen zu Bundestagsvize-Wahl

Bundesverfassungsgericht - Karlsruhe Foto: Sicht auf das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat meh­re­re Kla­gen der AfD zurück­ge­wie­sen, die sich gegen die aktu­el­len Ver­fah­rens­re­geln zur Wahl der Bun­des­tags­vi­ze­prä­si­den­ten richteten.

Die ent­spre­chen­den Anträ­ge sei­en geschei­tert, teil­ten die Karls­ru­her Rich­ter am Diens­tag mit. Dem­nach wur­de unter ande­rem ein Antrag der AfD-Bun­des­tags­frak­ti­on ver­wor­fen, mit dem die­se sich im Wege des Organ­streits dage­gen wand­te, dass kei­ner der von ihr vor­ge­schla­ge­nen Abge­ord­ne­ten in der ver­gan­ge­nen Legis­la­tur­pe­ri­ode zum Bun­des­tags­vi­ze gewählt wor­den war.

Zudem hat­te sie beklagt, dass das Par­la­ment kei­ne pro­ze­du­ra­len Vor­keh­run­gen zum Schutz vor einer Nicht­wahl aus sach­wid­ri­gen Grün­den geschaf­fen habe. Die Karls­ru­her Rich­ter ent­schie­den aller­dings, dass die AfD durch die Nicht­wahl ihrer Frak­ti­ons­mit­glie­der offen­sicht­lich nicht in ihrem Recht auf for­mal glei­che Mit­wir­kung an der par­la­men­ta­ri­schen Wil­lens­bil­dung ver­letzt sei. Eine ver­fas­sungs­recht­li­che Ver­pflich­tung des Bun­des­ta­ges, die vor­ge­se­he­ne Wahl des Bun­des­tags­prä­si­den­ten und sei­ner Stell­ver­tre­ter mit pro­ze­du­ra­len Vor­keh­run­gen zu ver­se­hen, um ein Wahl­er­geb­nis zuguns­ten der Antrag­stel­le­rin zu för­dern, bestehe nicht, hieß es.

In einem wei­te­ren Antrag hat­te ein Abge­ord­ne­ter der Par­tei die Fra­ge auf­ge­wor­fen, ob aus Arti­kel 38 Absatz 1 Satz 2 des Grund­ge­set­zes für einen Abge­ord­ne­ten des Bun­des­ta­ges das Recht folgt, für die Wahl des Bun­des­tags­vi­ze­prä­si­den­ten im zwei­ten Wahl­gang einen eige­nen Kan­di­da­ten vor­zu­schla­gen und über die­sen Vor­schlag abstim­men zu las­sen. Auch die­ser Antrag wur­de zurück­ge­wie­sen. In der Geschäfts­ord­nung des Bun­des­tags ist vor­ge­se­hen, dass jede Frak­ti­on min­des­tens einen der Vize­prä­si­den­ten­pos­ten beset­zen soll. Die Zahl der Stell­ver­tre­ter des Bun­des­tags­prä­si­den­ten ist aller­dings nicht vor­ge­schrie­ben. Die Bestim­mung der Bun­des­tags­vi­ze­prä­si­den­ten fin­det in gehei­mer Wahl statt.