Luxem­burg: Außen­mi­nis­ter ver­langt von Deutsch­land Nachahmung

Flüchtlinge - Kinder - Aufnahmestelle - Kompetenzzentrum Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Luxem­burgs Außen­mi­nis­ter hat die Bun­des­re­gie­rung dazu auf­ge­ru­fen, sich bei der Auf­nah­me von Kin­dern aus grie­chi­schen Flücht­lings­la­gern ein Bei­spiel zu nehmen.

„Wenn wir das als klei­nes Land schaf­fen, dann soll­te es in Deutsch­land und Frank­reich auch gelin­gen, unbe­glei­te­te Min­der­jäh­ri­ge auf­zu­neh­men”, sag­te Jean Assel­born dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Mitt­wochs­aus­ga­ben). „Wir reden von etwa zehn Kin­dern und Jugend­li­chen pro hal­be Mil­li­on Ein­woh­ner. Das sind nun wirk­lich Zah­len, die ver­kraft­bar sind.”

Auch wenn es ihm nicht zuste­he, Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Horst See­ho­fer (CSU) Rat­schlä­ge zu ertei­len, hof­fe er aber, „dass das Luxem­bur­ger Bei­spiel dazu führt, dass die gro­ßen Staa­ten ihre Zurück­hal­tung auf­ge­ben”, so Assel­born. „Wenn Luxem­burg mit sei­nen 600.000 Ein­woh­nern das schafft, soll­te das Deutsch­land mit mehr als 80 Mil­lio­nen Ein­woh­nern auch schaf­fen. Unser Bei­spiel könn­te moti­vie­rend sein”, sag­te der Sozialdemokrat.

Das Argu­ment, wonach sol­che Ver­tei­lungs­ak­tio­nen wei­te­re Flücht­lin­ge anlo­cken wür­den, las­se er nicht gel­ten. „Es kom­men momen­tan kei­ne neu­en Flücht­lin­ge in Grie­chen­land an.” Assel­born stell­te die Zurück­hal­tung der Euro­pä­er bei der Auf­nah­me von Flücht­lings­kin­dern ihrer Bereit­schaft zu gro­ßen Rück­hol­ak­tio­nen für ihre Staats­bür­ger gegen­über. Die EU-Staa­ten hät­ten in den ver­gan­ge­nen Wochen rund 300.000 EU-Bür­ger aus der gan­zen Welt in die EU zurück­ge­flo­gen. „Da soll­te es doch mög­lich sein, eini­ge tau­send Jugend­li­che aus huma­ni­tä­ren Grün­den aus Grie­chen­land zu holen”, sag­te er.

Wann die ins­ge­samt zwölf Kin­der in Luxem­burg ankom­men, ste­he noch nicht fest. Die Orga­ni­sa­ti­on sei auf­grund des Coro­na­vi­rus kom­pli­ziert. „Ich hof­fe aber, dass wir die zwölf Kin­der und Jugend­li­chen nächs­te Woche nach Luxem­burg flie­gen kön­nen”, sag­te Assel­born dem RND.

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