NRW: Innen­mi­nis­ter kri­ti­siert geplan­te Cannabis-Legalisierung

Herbert Reul - CDU-Politiker - Innenminister - Nordrhein-Westfalen Foto: NRW-Innenminister Herbert Reul, Urheber: dts Nachrichtenagentur

NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul hat schar­fe Kri­tik an der geplan­ten Lega­li­sie­rung von Can­na­bis geübt.

„Die Ampel-Koali­ti­on begeht hier aus mei­ner Sicht einen fata­len Feh­ler mit weit­rei­chen­den Fol­gen”, sag­te er der „Rhei­ni­schen Post” (Mon­tags­aus­ga­be). Es gebe „Fol­gen für die Gesund­heit der Men­schen, für unse­re Gesell­schaft, für die Machen­schaf­ten der Orga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät und für die Gefah­ren im Stra­ßen­ver­kehr”. Pro­fes­sio­nel­le Dro­gen­ba­ro­ne wür­den ihre Machen­schaf­ten dadurch wohl nicht ein­stel­len. „Sie wer­den ver­su­chen, Can­na­bis mit höhe­rem THC-Gehalt unkon­trol­liert auf dem Schwarz­markt anzu­bie­ten und Pro­duk­te güns­ti­ger zu ver­kau­fen”, sag­te Reul.

Der nord­rhein-west­fä­li­sche Innen­mi­nis­ter sieht zudem gra­vie­ren­de Fol­gen auf den Stra­ßen­ver­kehr zukom­men. „Can­na­bis schränkt die Reak­ti­ons­zeit stark ein und macht den Fah­rer fahr­un­tüch­tig. Die Lega­li­sie­rung birgt die Gefahr von mehr Unfall­to­ten.” Außer­dem las­se die Lega­li­sie­rung einen ris­kan­ten Trug­schluss zu: „Was legal ist, kann nicht gefähr­lich sein. Wie sol­len Prä­ven­ti­on und Auf­klä­rung so in Zukunft funk­tio­nie­ren? Für mich ein völ­lig fal­sches Signal”, sag­te der Innenminister.

SPD, Grü­ne und FDP wol­len laut Koali­ti­ons­ver­trag eine „kon­trol­lier­te Abga­be von Can­na­bis an Erwach­se­ne zu Genuss­zwe­cken in lizen­zier­ten Geschäf­ten” ein­füh­ren. Damit wür­den „die Qua­li­tät kon­trol­liert, die Wei­ter­ga­be ver­un­rei­nig­ter Sub­stan­zen ver­hin­dert und der Jugend­schutz gewähr­leis­tet”, heißt es.

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