NRW: Wirt­schafts­mi­nis­ter ver­weist auf Städ­te bei Sonntagsöffnungen

Passanten - Menschen - Frau - Einkaufstasche - Königsallee - Düsseldorf Foto: Passantin in der Düsseldorfer Kö, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach For­de­run­gen, den Ein­zel­han­del bis Jah­res­en­de an allen Sonn­ta­gen öff­nen zu las­sen, hat Andre­as Pink­wart an die Städ­te appelliert.

Man brau­che prag­ma­ti­sche Lösun­gen zur Sonn­tags­öff­nung, um den pan­de­mie­ge­schä­dig­ten Ein­zel­händ­lern und Gas­tro­no­men eine Per­spek­ti­ve zu eröff­nen, sag­te er der „Rhei­ni­schen Post” (Sams­tag­aus­ga­be). „Dazu gehört auch, dass die Kom­mu­nen ihre Spiel­räu­me nut­zen und geord­ne­te Ver­an­stal­tun­gen mit ent­spre­chen­den Hygie­ne­kon­zep­ten genehmigen”.

Eine posi­ti­ve Beglei­tung durch die Sozi­al­part­ner wäre eben­so hilf­reich. „Die Lan­des­re­gie­rung Nord­rhein-West­fa­len trifft im Zuge der Coro­na-Pan­de­mie jeden Tag außer­ge­wöhn­li­che Ent­schei­dun­gen”, sag­te NRW-Kom­mu­nal­mi­nis­te­rin Ina Schar­ren­bach (CDU) der „Rhei­ni­schen Post” dazu. „Zur Siche­rung des Han­dels und der Beschäf­ti­gung wäre es mehr als wün­schens­wert, wenn die Gewerk­schaf­ten in außer­ge­wöhn­li­chen Zei­ten auch die Bereit­schaft ent­wi­ckeln, außer­ge­wöhn­li­che Ent­schei­dun­gen zu treffen”.

Kri­tik kam dage­gen von der Katho­li­schen Kir­che. „Bei allem Ver­ständ­nis für die berech­tig­ten Inter­es­sen des Ein­zel­han­dels ist eine völ­li­ge Frei­ga­be des Sonn­tags kein All­heil­mit­tel für die Ret­tung der Innen­städ­te”, sag­te Anto­ni­us Hamers, Lei­ter des katho­li­schen Büros in NRW, dem Blatt. „Natür­lich müs­sen wir uns, muss sich die Poli­tik fra­gen, wie wir unse­re Innen­städ­te zukunfts­fest machen”. Dar­über hin­aus dür­fe man aller­dings nicht ver­ges­sen, dass der Sonn­tag eine hohe reli­giö­se, kul­tu­rel­le und sozia­le Bedeu­tung habe, sag­te Hamers. „Das alles für so weit­ge­hen­de Laden­öff­nungs­zei­ten zu opfern, hal­te ich für falsch. Zumal es ja bereits aus­rei­chend Aus­nah­me­mög­lich­kei­ten gibt”.

FDP-Frak­ti­ons­chef Chris­tof Rasche sag­te der „Rhei­ni­schen Post”, der Vor­stoß des Han­dels­ver­ban­des zei­ge, wie groß das Poten­zi­al ver­kaufs­of­fe­ner Sonn­ta­ge von Unter­neh­mens­sei­te ein­ge­schätzt wer­de. „Als FDP-Land­tags­frak­ti­on ist es uns ein Anlie­gen, dass Sonn­tags­öff­nung auch von den Beschäf­tig­ten vor Ort unter­stützt wird. Da, wo bei­de Sei­ten Sonn­tags­öff­nung für sinn­voll und mög­lich hal­ten, soll­ten kei­ne Stei­ne in den Weg gelegt wer­den”. Eine nach­ho­len­de Öff­nung nach dem mona­te­lan­gen Lock­down siche­re die Exis­tenz von sta­tio­nä­rem Han­del und damit Arbeits­plät­ze. „Wir appel­lie­ren an die Gewerk­schaft Ver­di, von Kla­gen gegen ver­kaufs­of­fe­ne Sonn­ta­ge im Inter­es­se der Beschäf­tig­ten abzusehen”.

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