Pkw-Maut: 80 Mil­lio­nen Euro Kos­ten für geschei­ter­tes Projekt

Autobahn - Auto - Schild - Blau - Weiß - Baum - Autodach - Antenne Foto: Sicht auf ein Autobahn-Schild, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Kos­ten für die geschei­ter­te Pkw-Maut sind offen­bar auf rund 80 Mil­lio­nen Euro gestiegen.

Das geht aus einer schrift­li­chen Fra­ge der Grü­nen-Bun­des­tags­frak­ti­on her­vor, über wel­che die Zei­tun­gen der „Neu­en Ber­li­ner Redak­ti­ons­ge­sell­schaft” (Frei­tags­aus­ga­ben) berich­ten. 79.323.000 Euro hat der Bund dem­nach seit dem Jahr 2013 für die Infra­struk­tur­ab­ga­be aus­ge­ge­ben. Das sind 6.750.000 Euro mehr als bei der letz­ten Abfra­ge im Febru­ar. „Trotz Schei­terns ver­schlingt die Pkw-Maut wei­ter Mil­lio­nen Euro an öffent­li­chen Gel­dern”, kri­ti­sier­te Ste­phan Kühn, Grü­nen-Obmann im Unter­su­chungs­aus­schuss zur Pkw-Maut.

„Fast 80 Mil­lio­nen Euro wur­den bis­her ver­pul­vert. Die Pkw-Maut ist damit einer der teu­ers­ten Rohr­kre­pie­rer der bay­ri­schen Regio­nal­par­tei CSU und ihres Ver­kehrs­mi­nis­ters Scheu­er”, sag­te der Spre­cher für Ver­kehrs­po­li­tik der Grü­nen-Bun­des­tags­frak­ti­on. Am meis­ten Steu­er­mit­tel wur­den für Sach­ver­stän­di­ge und Gerichts­kos­ten ver­wen­det. Ins­ge­samt belau­fen sich da die Kos­ten auf 53.802.000 Euro, 5.210.000 Euro wur­den allein in die­sem Jahr ausgegeben.

Ein Ende der Aus­ga­ben für die Pkw-Maut, die der Euro­päi­sche Gerichts­hof (EuGH) im Juni ver­gan­ge­nen Jah­res gekippt hat­te, ist nicht in Sicht. Der Bund befin­det sich der­zeit im Schieds­ver­fah­ren mit den Maut-Betrei­bern, in dem über den Scha­dens­er­satz des Steu­er­zah­lers für die ent­gan­ge­nen Gewin­ne über zwölf Jah­re Lauf­zeit ent­schie­den wird. Grü­nen-Ver­kehrs­po­li­ti­ker Ste­phan Kühn ist sich sicher: „Mit dem lau­fen­den Schieds­ver­fah­ren sind wei­te­re Mil­lio­nen-Kos­ten zu erwar­ten.” Die Maut-Betrei­ber ver­lan­gen 560 Mil­lio­nen Euro vom Bund. Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Andre­as Scheu­er (CSU) steht bezüg­lich der Pkw-Maut unter Druck. Am 1. Okto­ber muss er sich vor dem par­la­men­ta­ri­schen Unter­su­chungs­aus­schuss zur geschei­ter­ten Infra­struk­tur­ab­ga­be verantworten.

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