Die Regierung von Südtirol hat die deutsche Reisewarnung wegen des Coronavirus scharf kritisiert.
„Für unsere Region ist die Empfehlung ein enormes Problem, weil viele Menschen ihre Urlaubsentscheidungen danach ausrichten werden”, sagte der Regierungschef von Südtirol, Arno Kompatscher, der „Welt” (Samstagsausgabe). Dabei gebe es in Südtirol „kein höheres Ansteckungsrisiko als in einem beliebigen deutschen Bundesland”.
Bisher gebe es in Südtirol nur zwei bestätigte Coronavirusfälle. „Daher verwundert mich die Entscheidung”, so der Regierungschef von Südtirol weiter. Die Region halte sich streng an die internationalen Standards und arbeite „peinlich genau”, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. „Wir lassen nicht nur die direkten Kontakte der Corona-Patienten testen, sondern auch die Personen, die nur mittelbaren Kontakt hatten”, sagte Kompatscher der „Welt”.
Das Auswärtige Amt in Berlin hatte seine Reisewarnung am Freitag ausgeweitet und rät nun auch von nicht erforderlichen Reisen in die norditalienischen Regionen Südtirol, Emilia-Romagna und Lombardei ab. Bisher hatte die Reisewarnung nur für die unter Quarantäne stehenden Gebiete gegolten.