Russ­land: Kam­pa­gne gegen Baer­bock von kreml­na­hen Accounts gestartet

Annalena Charlotte Alma Baerbock - Grüne-Politikerin Foto: Grüne-Politikerin Annalena Charlotte Alma Baerbock, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Staat­li­che rus­si­sche Akteu­re und kreml­na­he Accounts ste­cken hin­ter einer Kam­pa­gne, die unter dem Hash­tag #Baer­bock­Rueck­tritt in sozia­len Netz­wer­ken die Run­de macht.

Das berich­tet der „Spie­gel” unter Beru­fung auf eige­ne Infor­ma­tio­nen und eine Ana­ly­se des „Dis­in­for­ma­ti­on Situa­ti­on Cen­ter”. In der Orga­ni­sa­ti­on haben sich Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen aus der EU und der Ukrai­ne zusam­men­ge­tan, um gegen rus­si­sche Des­in­for­ma­ti­on vor­zu­ge­hen. Hin­ter­grund ist ein kur­zes Video, das Baer­bock bei einer eng­lisch­spra­chi­gen Podi­ums­dis­kus­si­on am Mitt­woch in Prag zeigt. In dem Video sagt Baer­bock, dass sie den Ukrai­nern „zur Sei­te ste­he, so lan­ge, wie die­se das brau­chen” – und dass sie ihr Ver­spre­chen auch hal­ten wol­le, „egal, was mei­ne deut­schen Wäh­ler sagen”.

Der kur­ze Aus­schnitt wur­de zuerst von einem kreml­na­hen Account gepos­tet – und er ist sinn­ent­stel­lend zusam­men­ge­schnit­ten. Außer­dem haben Accounts, die dem Kreml nahe­ste­hen oder sogar staat­li­chen rus­si­schen Akteu­ren zuzu­ord­nen sind, die Kam­pa­gne durch ver­kürz­te Zita­te flan­kiert und danach immer wie­der befeu­ert, so dass sie in Deutsch­land ver­fan­gen konn­te. In Deutsch­land wur­den die Zita­te und der Video­zu­sam­men­schnitt häu­fig mit dem Zusatz auf­ge­grif­fen: „Wer­de Ukrai­ne an ers­te Stel­le set­zen, egal was deut­sche Wäh­ler den­ken”. Baer­bock hat dies nicht gesagt, die Wor­te „an ers­ter Stel­le” fal­len nicht ein­mal. Die gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­ti­on Hate­Aid hat am Frei­tag begon­nen, Anzei­ge gegen die Ver­brei­ter der ver­fälsch­ten Zita­te zu stel­len. „Wir hof­fen hier auf eine kon­se­quen­te Straf­ver­fol­gung, um die­se Des­in­for­ma­ti­ons­kam­pa­gne zu ahn­den”, sag­te Jose­phi­ne Bal­lon, Lei­te­rin der Hate­Aid-Rechts­ab­tei­lung, dem Magazin.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.