Ukrai­ne: 5.000 Hel­me laut Rein­hard Büti­ko­fer bes­ten­falls peinlich

Flagge - Ukraine - Parlament - Kiew Foto: Sicht auf die ukrainische Flagge am Parlament in Kiew, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der ehe­ma­li­ge Co-Bun­des­vor­sit­zen­de der Grü­nen kri­ti­siert die Unter­stüt­zung der Ukrai­ne im Kon­flikt mit Russ­land durch die Lie­fe­rung von 5.000 Mili­tär­hel­men scharf.

„Ich wür­de sagen: Die 5.000 Hel­me – das ist bes­ten­falls pein­lich”, sag­te Rein­hard Büti­ko­fer dem Fern­seh­sen­der Phoe­nix. „Ich gehö­re nicht zu denen, die die gan­ze Zeit sagen, wir müs­sen Waf­fen lie­fern. Da zurück­hal­tend zu sein, hal­te ich für rich­tig”, so Büti­ko­fer. „Ich fin­de aller­dings die Begrün­dung falsch, zu sagen, wegen der deut­schen Geschich­te dür­fen wir nicht.” Nazi­deutsch­land habe „dem ukrai­ni­schen Volk noch Schlim­me­res ange­tan, als dem rus­si­schen”. Daher sei die Soli­da­ri­tät mit der Ukrai­ne nun angebracht.

Mit Blick auf das Ver­hal­ten der Bun­des­re­gie­rung in dem Kon­flikt sieht der EU-Abge­ord­ne­te noch gro­ßen Dis­kus­si­ons­be­darf. „Da haben wir noch eine schwie­ri­ge Dis­kus­si­on vor uns, nicht nur wir Grü­ne, son­dern Deutsch­land ins­ge­samt.” Man kön­ne „mit Hän­den grei­fen, dass gegen­über der aktu­el­len Außen­po­li­tik nicht nur des Bun­des­kanz­lers, son­dern auch des neu­en Oppo­si­ti­ons­füh­rers enorm viel Miss­trau­en exis­tiert in ande­ren euro­päi­schen Haupt­städ­ten und auch in den USA”, so der EU-Par­la­men­ta­ri­er. Um auto­kra­ti­schen und aggres­si­ven Regi­men zu begeg­nen, for­der­te er „das Fest­hal­ten an Wer­ten, das Bil­den von Koope­ra­ti­ons­op­tio­nen und die stra­te­gi­sche Soli­da­ri­tät zwi­schen Demo­kra­tien”. Dies müs­se „ele­men­ta­rer Bestand­teil der Real­po­li­tik” sein.

Zur Lösung des Kon­flikts zwi­schen der Ukrai­ne und Russ­land hält der Grü­nen-Poli­ti­ker die wirt­schaft­li­che Stär­ke Deutsch­lands für das stärks­te Instru­ment. „Der ent­schei­den­de Bei­trag, den wir leis­ten kön­nen, ist, mit den Din­gen, wo wir stark sind – und das ist Wirt­schaft – Russ­land gegen­über sehr klar zu machen: Der Preis wird hoch, wenn Putin sich auf die­ses aggres­si­ve Manö­ver ein­lässt, mit dem er jetzt seit Mona­ten droht”.

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