Zeit­um­stel­lung: Debat­te um Abschaf­fung flammt wie­der auf

Deutsche Bahn - Bahnhofsuhr Foto: Bahnhofsuhr der Deutsche Bahn, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Wie in jedem Jahr gibt es kurz vor Wech­sel zwi­schen Win­ter- und Som­mer­zeit wie­der Rufe nach einer Abschaffung.

Die Zeit­um­stel­lung sei ein „unnö­ti­ger Ein­griff in das Leben der Men­schen”, sag­te FDP-Frak­ti­ons­vi­ze Micha­el Theu­rer dem „Han­dels­blatt” (Mon­tag­aus­ga­be). „Ob wir dau­er­haft Som­mer- oder Win­ter­zeit haben, ist mir letzt­lich egal”, füg­te der FDP-Poli­ti­ker hin­zu. „Zen­tral wäre es, dass die Bun­des­re­gie­rung im Gespräch mit den uns umge­ben­den Freun­den und Part­nern einen Fli­cken­tep­pich verhindert”.

Für eine Abschaf­fung der Zeit­um­stel­lung spre­chen auch wirt­schaft­li­che Argu­men­te. „Öko­no­misch hät­te die Abschaf­fung der Zeit­um­stel­lung spür­ba­res Poten­ti­al”, sag­te Kor­bi­ni­an von Blan­cken­burg, Volks­wirt­schafts­pro­fes­sor an der TH OWL, dem „Han­dels­blatt”. „Die halb­jähr­li­chen Umstel­lun­gen wir­ken jedes Mal wie eine klei­ne Brem­se für unse­re Wirt­schaft: Pro­zes­se gera­ten ins Sto­cken, Arbeit­neh­mer sind unaus­ge­schla­fen, Fahr­plä­ne und sämt­li­che Uhren des Lan­des müs­sen auf die neue Zeit ein­ge­stellt wer­den”. Hin­zu kom­me durch die Abschaf­fung Strom­spar­po­ten­ti­al, vor allem durch die ganz­jäh­ri­ge Som­mer­zeit, da der Haupt­strom­ver­brauch pri­va­ter Haus­hal­te abends statt­fin­de und durch die Som­mer­zeit die Abend­hel­lig­keit das gan­ze Jahr über bes­ser aus­ge­nutzt werde.

Bei einer Abschaf­fung der Zeit­um­stel­lung sei aber unbe­dingt eine „euro­pä­isch koor­di­nier­te Lösung” nötig, mahn­te der Öko­nom. „Stu­di­en zei­gen, dass die Ein­füh­rung einer zusätz­li­chen Zeit­zo­ne, bei­spiels­wei­se, wenn Deutsch­land bei der Som­mer­zeit und Frank­reich bei der Win­ter­zeit blie­be, deut­li­che nega­ti­ve Han­dels­ef­fek­te ver­ur­sacht”, erläu­ter­te von Blan­cken­burg. „Das soll­te unbe­dingt ver­mie­den werden”.

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