Düs­sel­dorf: Feh­ler bei Bekämp­fung von Kindesmissbrauch

Herbert Reul - CDU-Politiker - Innenminister Nordrhein-Westfalen Foto: NRW-Innenminister Herbert Reul, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul hat sich selbst­kri­tisch über die frü­he­re staat­li­che Bekämp­fung von sexu­el­lem Kin­des­miss­brauch geäußert.

„Ich habe das auch lan­ge nicht ernst genug genom­men”, sag­te Reul der Wochen­zei­tung „Die Zeit”. Als per­sön­li­ches Schlüs­sel­er­leb­nis nann­te Reul einen Besuch im nord­rhein-west­fä­li­schen Lan­des­kri­mi­nal­amt (LKA) im Novem­ber 2018, als der Minis­ter auch die Ermitt­ler für Kin­der­por­no­gra­phie traf.

Sie hät­ten ihm Fil­me gezeigt, die ihn bis heu­te ver­fol­gen. Er habe gese­hen, wie Män­ner klei­ne Kin­der „ver­ge­wal­tigt haben, ange­packt haben, gequält haben – es waren Sachen dabei, von denen ich dach­te, das gibt es gar nicht”. Reul wei­ter: „Am schlimms­ten waren die Sze­nen, wenn die Kin­der sich wehr­ten und wein­ten oder schrien.” Der Innen­mi­nis­ter sag­te, er habe noch nie jeman­dem genau beschrie­ben, was er im Novem­ber 2018 gese­hen habe. „Da scheue ich auch vor zurück, da habe ich Hem­mun­gen.” Aber eigent­lich müs­se man es beschrei­ben. „Sonst wer­den die Men­schen es nicht so rich­tig im Her­zen verstehen.”

Der Besuch im LKA habe sei­ne per­sön­li­che Hal­tung ver­än­dert. Danach habe er sich vor­ge­nom­men: „Jetzt ist Schluss.” Er habe spä­ter auch die Mit­glie­der des Innen­aus­schus­ses des nord­rhein-west­fä­li­schen Land­ta­ges auf­ge­for­dert, sich die Fil­me anzu­schau­en. „Wenn du kei­ne Maschi­ne bist, dann lässt dich das nicht mehr los”, so Reul.

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