Düs­sel­dorf: Innen­mi­nis­ter wirbt für bes­se­re Feh­ler­kul­tur bei der Polizei

Polizei - Funk - Polizist - Mütze - Uniform Foto: Ein Polizist, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nord­rhein-West­fa­lens Innen­mi­nis­ter wirbt für eine bes­se­re Feh­ler­kul­tur bei der Poli­zei. „Es gibt einen tol­len Team­spi­rit”, sag­te Her­bert Reul dem „West­fa­len-Blatt”.

Die­ser dür­fe aber nicht dazu füh­ren, dass Poli­zis­ten dar­über hin­weg­sä­hen, wenn Kol­le­gen gegen Regeln ver­stie­ßen. Er habe 2019 meh­re­re Regio­nal­ver­an­stal­tun­gen durch­ge­führt, bei denen Poli­zis­ten ihm ihr Herz hät­ten aus­schüt­ten kön­nen. „Das war hoch­in­ter­es­sant”, so der CDU-Poli­ti­ker weiter.

Es gebe in der Poli­zei noch Sachen, die nicht gut lie­fen. „Da wird es zum Bei­spiel auch noch Rechts­extre­mis­ten und Reichs­bür­ger geben”, sag­te der nord­rhein-west­fä­li­sche Innen­mi­nis­ter. Das sei ange­sichts von 40.000 Poli­zis­ten auch nicht ver­wun­der­lich. „Ich will aber, dass der Kol­le­ge aus der Dienst­grup­pe nicht dar­über hin­weg­guckt, son­dern sagt: Das geht so nicht! Und dann dem Chef Bescheid gibt. Das hat mit Pet­zen nichts zu tun, das nennt man Feh­ler­kul­tur. Das müs­sen wir jetzt vor allem den jun­gen Beam­ten ver­mit­teln”, so Reul. Er ste­he neu­er­dings über einen eige­nen Blog im Intra­net direkt mit Poli­zis­ten in Kontakt.

Ein Jahr nach Bekannt­wer­den des Miss­brauchs­falls Lüg­de sag­te Nord­rhein-West­fa­lens Innen­mi­nis­ter, der Fall und die Auf­klä­rung der Behör­den­pan­nen hät­ten zum Schluss auch ihr Gutes gehabt. „Kin­der­por­no­gra­fie und Miss­brauch sind jetzt ein Rie­sen­the­ma, an dem nie­mand mehr vor­bei­kommt. Und die Poli­zei ist viel bes­ser auf­ge­stellt als damals”, so der CDU-Poli­ti­ker weiter.

Dies wer­de vie­len Kin­dern hel­fen. Es gebe jetzt dop­pelt so vie­le Mit­ar­bei­ter in den zustän­di­gen Kom­mis­sa­ria­ten und auch die Tech­nik sei auf­ge­rüs­tet wor­den. „Im Miss­brauchs­fall Ber­gisch Glad­bach pro­fi­tiert die Ermitt­lungs­kom­mis­si­on bereits von dem, was wir nach Lüg­de geän­dert haben”, sag­te Reul.

Die Kom­mis­si­on habe bis­her allein in Nord­rhein-West­fa­len 18 Opfer und 20 Ver­däch­ti­ge iden­ti­fi­ziert. „Acht sit­zen in Unter­su­chungs­haft”, so der nord­rhein-west­fä­li­sche Innen­mi­nis­ter weiter.

Er lob­te die Poli­zei Lip­pe, die sich nach Lüg­de einer mas­si­ven Neu­or­ga­ni­sa­ti­on unter­zo­gen habe. Dass in Lip­pe ein Poli­zist gear­bei­tet habe, der in einer ande­ren ost­west­fä­li­schen Behör­de mit Kin­der­por­nos erwischt wor­den sei, gehe noch immer nicht in sei­nen Kopf. „Die Poli­zei woll­te das nicht, aber Gerich­te haben anders ent­schie­den”, sag­te Reul dem „West­fa­len-Blatt”. Der Beam­te sei jetzt aber nicht mehr im Kreis Lip­pe. „Er hat jetzt einen Pos­ten ohne Kon­tak­te zu Bür­gern”, so der CDU-Politiker.

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