Köln: Wall­raf-Rich­artz-Muse­um ehrt den Todes­tag von Leo­nar­do da Vinci

Wallraf-Richartz-Museum - Köln-Altstadt Foto: Wallraf-Richartz-Museum (Köln-Altstadt)

Die Stadt Köln gibt bekannt, dass das Wall­raf-Rich­artz-Muse­um mit einer Son­der­prä­sen­ta­ti­on und Vor­trag den 500. Todes­tag von Leo­nar­do da Vin­ci ehrt.

Vor 500 Jah­ren, am 02. Mai 1519, starb der welt­be­rühm­te Künst­ler und Uni­ver­sal­ge­lehr­te Leo­nar­do da Vin­ci. Sei­ne Wer­ke begeis­tern die Men­schen noch heu­te, wie sich am täg­li­chen Besu­cher­an­drang vor sei­ner „Mona Lisa” im Pari­ser Lou­vre able­sen lässt. Anläss­lich sei­nes run­den Todes­ta­ges zeigt das Wall­raf-Rich­artz-Muse­um vom 01. bis zum 05. Mai 2019 ein kost­ba­res Blatt mit gleich zwei Zeich­nun­gen des Künst­lers. Zudem kommt der bri­ti­sche Leo­nar­do-Exper­te Peter Bur­ke nach Köln, um im Wall­raf über den Meis­ter der Renais­sance zu sprechen.

Das im Wall­raf gezeig­te Blatt hat Leo­nar­do gleich zwei Mal benutzt. Auf die Vor­der­sei­te skiz­zier­te er eine Rei­he von Figu­ren in unter­schied­li­chen Hal­tun­gen für sein unvoll­endet geblie­be­nes Altar­ge­mäl­de der „Anbe­tung der Köni­ge” (Flo­renz, Uffi­zi­en). Es sind Stu­di­en männ­li­cher Akte in fast tän­ze­ri­schen Posen. Sol­che Skiz­zen ent­stan­den in Vor­be­rei­tung auf ein geplan­tes Werk, waren aber zunächst „Noti­zen”, um sich einen Vor­rat von For­men für die spä­te­re Ver­wen­dung zu schaf­fen. Auf der Rück­sei­te sind zwei Kreb­se dar­ge­stellt. Die Tier­skiz­ze wirkt flüch­tig hin­ge­wor­fen, doch sind die Tie­re sou­ve­rän erfasst und schei­nen über das Blatt zu krabbeln.

„The Renais­sance Man, fact or fic­tion?”, lau­tet die Fra­ge mit der Peter Bur­ke am Frei­tag, den 03. Mai um 19:00 Uhr im Stif­t­er­saal des Wall­raf sei­nen Vor­trag über­schreibt. Dort stellt er den Zuhö­rern am Bei­spiel von Leo­nar­do die fas­zi­nie­ren­de Welt der Renais­sance vor Augen und erläu­tert, wel­che Bedeu­tung sie auch heu­te noch für uns hat. Bereits am Don­ners­tag, den 02. Mai um 19:00 Uhr spricht Bur­ke über „The many faces of Leo­nar­do” in der Kunst­hoch­schu­le für Medi­en. Peter Bur­ke (gebo­ren 1937) ist einer der renom­mier­tes­ten Kul­tur­his­to­ri­ker unse­rer Zeit. Sei­ne Bücher wur­den in eine Viel­zahl von Spra­chen über­setzt. Er ist unter ande­rem Life Fel­low des Emma­nu­el Col­lege, Cam­bridge und Fel­low of the Roy­al His­to­ri­cal Socie­ty. Sein For­schungs­schwer­punkt ist die Renais­sance und deren Sozialgeschichte.

Das Uni­ver­sal­ge­nie Leo­nar­do da Vin­ci wur­de am 15. April 1452 in der Nähe des Dor­fes Vin­ci (bei Empo­li) gebo­ren und erfuhr sei­ne künst­le­ri­sche Aus­bil­dung ab 1469 in der Werk­statt des Bild­hau­ers und Malers Andrea del Ver­roc­chio in Flo­renz. Im Diens­te des Her­zogs von Mai­land unter­nahm Leo­nar­do ab 1482 phy­si­ka­li­sche For­schun­gen, die sich in zahl­rei­chen Ent­wür­fen und tech­ni­schen Zeich­nun­gen nie­der­schlu­gen. Nach Flo­renz zurück­ge­kehrt, erhielt er im Okto­ber 1503 den Auf­trag, im gro­ßen Rats­saal des Palaz­zo del­la Signo­ria das Fres­ko der Ang­hia­ri-Schlacht zu malen. Etwa zeit­gleich wid­me­te er sich dem Bild­nis der „Mona Lisa”. Sei­ne letz­ten Lebens­jah­re ver­brach­te er auf Ein­la­dung des fran­zö­si­schen Königs Franz I. auf Schloss Clos Lucé bei Ambo­i­se, wo er am 2. Mai 1519 starb. Sein Werk ist das Ergeb­nis einer ein­zig­ar­ti­gen Ver­bin­dung von natur­wis­sen­schaft­li­chen For­schun­gen und künst­le­ri­scher Schaf­fens­kraft. Durch sei­ne viel­sei­ti­gen Inter­es­sen und Stu­di­en in fast allen Wis­sens­be­rei­chen ver­kör­pert er wie kein ande­rer die Idee des „uomo uni­ver­sa­le” – des Uni­ver­sal­men­schen der Renaissance.

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