NRW: Ver­bän­de for­dern güns­ti­ge­re Alter­na­ti­ve zu 49-Euro-Ticket

KVB-Haltestelle - Sebastianstraße - Straßenbahn - Bahnsteig - Köln-Nippes Foto: Endhaltestelle der KVB-Straßenbahn 16 "Sebastianstraße" (Köln-Nippes)

Ver­bän­de und Exper­ten in NRW drän­gen auf Zusatz­an­ge­bo­te gera­de für weni­ger betuch­te Grup­pen, für Stu­den­ten oder für Fahrradfreunde.

Das berich­tet die „Rhei­ni­sche Post” (Mon­tag). „Wir brau­chen zusätz­lich ein Sozi­al­ti­cket von maxi­mal 29 Euro für die­je­ni­gen, die 49 Euro monat­lich nicht stem­men kön­nen”, sag­te Anja Weber, Vor­sit­zen­de des Deut­schen Gewerk­schafts­bun­des in NRW. Wenn „kei­ne bun­des­ein­heit­li­che Lösung” für 29 Euro käme, sol­le „die Lan­des­re­gie­rung ein eige­nes Sozi­al­ti­cket für NRW auf den Weg brin­gen”. Die­ser Hal­tung schlie­ßen sich die NRW-Ver­brau­cher­zen­tra­le, sowie Grü­ne und SPD an. „Der Preis von 49 Euro ist nur für Pend­ler auf län­ge­ren Stre­cken wirk­lich inter­es­sant”, sag­te Wolf­gang Schuld­zinski, Vor­stand der NRW-Ver­brau­cher­zen­tra­le. „Zumin­dest für ein regio­na­les Ticket soll­te eine Absen­kung des Prei­ses auf 29 Euro geprüft wer­den, per­spek­ti­visch wäre ein Sozi­al­ti­cket für 19 Euro denk­bar”. Die Lan­des­schü­ler­ver­tre­tung for­dert ein kos­ten­lo­ses Abo in der jewei­li­gen Regi­on, woge­gen beim VRR bei­spiels­wei­se das regu­lä­re „Scho­ko­ti­cket” 38 Euro im Monat kos­tet. „Das ist nicht wenig. Die Betei­li­gung an sozia­len Kon­tak­ten wie im Sport­ver­ein oder für Besu­che von Freun­den soll­te aber nicht abhän­gig vom Geld­beu­tel der Eltern sein”, sag­te Theo Blaes­se vom Vor­stand der LSV.

Die NRW-Grü­nen ent­schie­den am Wochen­en­de auf ihrem Lan­des­par­tei­rat in Sieg­burg, es sol­le für „Men­schen mit gerin­ge­ren Ein­kom­men” ein Ange­bot unter­halb von 49 Euro geben. DGB und Ver­brau­cher­schüt­zer drän­gen gleich­zei­tig auf mehr Inves­ti­tio­nen. „Bund und Län­der müs­sen drin­gend den Inves­ti­ti­ons­stau im ÖPNV lösen und dau­er­haft in Per­so­nal und Infra­struk­tur inves­tie­ren”, sag­te DGB-Che­fin Weber. Bezahl­ba­rer Nah­ver­kehr wür­de „nie­man­dem nüt­zen, wenn das Per­so­nal über­las­tet ist und die Züge feh­len”. Dies sieht auch Ver­brau­cher­schüt­zer Schuld­zinski so. „Wir brau­chen einen kon­se­quen­ten Aus­bau des Nah­ver­kehrs, damit ihn mehr Men­schen ger­ne nut­zen.” VRR-Vor­stand José Luis Cas­tril­lo sag­te der RP: „Um die Qua­li­tät hal­ten zu kön­nen und um sie erhö­hen zu kön­nen, sind lang­fris­tig sta­bi­le Inves­ti­tio­nen nötig”.

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