Bun­des­po­li­zei: Sau­di­sche Sicher­heits­kräf­te wer­den wie­der ausgebildet

Bundespolizei - Dienstgebäude - Schilder - Eingang Foto: Sicht auf ein Dienstgebäude der Bundespolizei, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Bun­des­re­gie­rung nimmt trotz des schwe­len­den Kon­flikts um die Ermor­dung des Jour­na­lis­ten Jamal Khash­og­gi eine umstrit­te­ne Aus­bil­dungs­mis­si­on für Sicher­heits­kräf­te in Sau­di-Ara­bi­en wie­der auf. 

Das berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Aus­ga­be. Noch im Janu­ar keh­ren acht Trai­ner der Bun­des­po­li­zei in den auto­kra­ti­schen Wüs­ten­staat zurück und bil­den dort Grenz­schüt­zer aus.

Fünf wei­te­re deut­sche Beam­te koor­di­nie­ren den Ein­satz aus einem Pro­jekt­bü­ro in Riad. Die Trai­nings- und Bera­tungs­mis­si­on star­te­te vor mehr als zehn Jah­ren und wur­de mit außen- und sicher­heits­po­li­ti­schen Inter­es­sen sowie der Bekämp­fung des Ter­ro­ris­mus in der Regi­on begrün­det. Nach dem Mord an Khash­og­gi im Okto­ber 2018 im sau­di-ara­bi­schen Kon­su­lat in Istan­bul hat­te Ber­lin den Ein­satz aus­ge­setzt. Der sau­di­sche Kron­prinz Moham­med bin Sal­man steht im Ver­dacht, den Mord an dem Regime­kri­ti­ker beauf­tragt zu haben, was er bestreitet.

Trotz der unauf­ge­klär­ten Hin­ter­grün­de und der Wei­ge­rung der Sau­dis, ihre Ermitt­lun­gen gegen die mut­maß­li­chen Hin­ter­män­ner der Mord­ope­ra­ti­on offen­zu­le­gen, schickt die Bun­des­re­gie­rung nun wie­der Poli­zis­ten nach Sau­di-Ara­bi­en. „Ich hal­te das für einen Feh­ler”, sag­te der FDP-Innen­po­li­ti­ker Ben­ja­min Stras­ser. „Wo die Bun­des­po­li­zei aus­bil­det, soll­ten wir uns sicher sein kön­nen, dass Erlern­tes nicht spä­ter unter Miss­ach­tung von Men­schen­rech­ten ange­wen­det wird.”

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