Mon­te­ne­gro: Bal­kan­halb­in­sel will bis 2025 EU-Mit­glied sein

Europa - Fahnenmast - Europäische Union - EU - Flagge - Fahne Foto: Europaflagge an einem Fahnenmast hissend, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die neue Exper­ten­re­gie­rung in Mon­te­ne­gro will einen Bei­tritt zur Euro­päi­schen Uni­on bereits im Jahr 2025 erreichen.

„Wir sind zuver­sicht­lich, bis 2024 alle unse­re Haus­auf­ga­ben für einen Bei­tritt erle­digt zu haben. Mon­te­ne­gro hofft daher, 2025 oder 2026 Mit­glied der EU zu sein”, sag­te Außen­mi­nis­ter Djord­je Radu­lo­vic dem „Han­dels­blatt” (Mon­tag­aus­ga­be). „Wir ver­han­deln bereits seit dem Jahr 2012 mit der EU. Wir kom­men gut voran”.

Die poli­tisch bun­te Regie­rungs­ko­ali­ti­on möch­te den Pro­zess unbe­dingt beschleu­ni­gen. „Wir haben kei­ne ideo­lo­gi­schen Scheu­klap­pen. Des­halb wer­den wir alles unter­neh­men, um Rechts­staat­lich­keit zu stär­ken”, sag­te Radu­lo­vic. „Wir wol­len Teil der Wer­te­ge­mein­schaft der EU sein”.

Im Dezem­ber gab es in Mon­te­ne­gro den ers­ten demo­kra­ti­schen Regie­rungs­wech­sel seit der Staats­grün­dung im Jahr 2006. Die Dau­er­re­gie­rung der Demo­kra­ti­schen Par­tei der Sozia­lis­ten des bis dahin all­mäch­ti­gen Prä­si­den­ten Milo Djuka­no­vic wur­de von einer Exper­ten­re­gie­rung unter dem par­tei­lo­sen Pre­mier­mi­nis­ter Zdrav­ko Kri­vo­ka­pi abge­löst. Staats­prä­si­dent ist Djuka­no­vic weiterhin.

Nun sagt Außen­mi­nis­ter Radu­lo­vic: „Der demo­kra­ti­sche Wech­sel im ver­gan­ge­nen Jahr war für Mon­te­ne­gro eine his­to­ri­sche Stun­de. Das Volk hat gespro­chen. Es woll­te einen grund­sätz­li­chen Wech­sel”. Im Kampf gegen Kor­rup­ti­on, bei der Unab­hän­gig­keit der Jus­tiz und in Sachen Trans­pa­renz habe die Regie­rung viel ver­spro­chen. „Wir wol­len selbst­ver­ständ­lich schnell lie­fern und stren­gen uns an”, sagt er dem „Han­dels­blatt”. Doch der 36-Jäh­ri­ge bit­tet sei­ne Lands­leu­te und die EU auch um Geduld: „Das geht nicht in weni­gen Monaten”.

Pod­go­ri­ca setzt auf Unter­stüt­zung aus Ber­lin. „Auf­merk­sam haben wir regis­triert, wie sehr sich die Bun­des­re­gie­rung für die EU-Erwei­te­rung auf dem West­bal­kan enga­giert hat­te”, sag­te Mon­te­ne­gros Chefdiplomat.

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