Deutschland errichtet in Afghanistan neue Anlaufstellen zum Schutz von Ortskräften.
Der Bund werde „hierzu eigens ein Büro in Kabul und voraussichtlich auch in der Region um Mazar-e-Sharif als Anlaufstelle einrichten, um die Verfahren im Interesse der Betroffenen einfacher zu organisieren und abwickeln zu können”, zitiert die „Welt am Sonntag” das Innenministerium. Damit sollen die afghanischen Angestellten „weiterhin die Möglichkeit haben, auch innerhalb von zwei Jahren nach Beendigung ihres Dienstes ihre Gefährdung anzuzeigen”.
Die Bundesregierung bereite sich auf mögliche Szenarien vor und sei sich „ihrer besonderen Verantwortung gegenüber den afghanischen Ortskräften bewusst”, teilte das Ministerium weiter mit. Für diese ehemaligen Angestellten und deren Familien werde „seit Jahren eine vereinfachte Aufnahme in Deutschland im Falle einer individuellen Gefährdung aufgrund ihrer Tätigkeit für ein deutsches Ressort in Afghanistan ermöglicht”. Ein solches vereinfachtes Aufnahmeverfahren nach Deutschland gebe es für „keine andere Personengruppe weltweit”. Seit Einführung des sogenannten Ortskräfteverfahrens im Jahr 2013 kamen mehr als 800 ehemalige Mitarbeiter sowie mehr als 2.500 Familienangehörige nach Deutschland.