Poli­tik: Tarek Al-Wazir muss­te um Grü­nen-Mit­glied­schaft kämpfen

Bündnis 90 - Die Grünen - Parteitag - Politik - Tribüne - Aufsteller Foto: Sicht auf einen Parteitag der Bündnis 90/Die Grünen, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Grü­nen-Poli­ti­ker Tarek Al-Wazir hät­te es fast nicht geschafft, bei den Grü­nen einzutreten.

„Um Mit­glied zu wer­den, muss­te ich rich­tig kämp­fen”, sag­te der hes­si­sche Ver­kehrs­mi­nis­ter der Wochen­zei­tung „Die Zeit”. Die Grü­nen in sei­ner Hei­mat­stadt Offen­bach sei­en zu schlecht orga­ni­siert gewe­sen: „sel­ten in der Geschäfts­stel­le, nie nahm einer das Tele­fon ab”.

Irgend­wann sei er ein­fach ins Büro der Frak­ti­on im Rat­haus mar­schiert und habe gesagt, er wol­le Mit­glied wer­den. Und: „Ich ver­su­che hier seit Wochen mit­zu­ma­chen.” Danach habe sei­ne Kar­rie­re schnell Fahrt auf­ge­nom­men. „Nach mei­ner drit­ten Sit­zung war ich im Kreis­vor­stand.” Bei sei­nem Ein­tritt in die Par­tei war er 18 Jah­re alt. Seit 2014 ist er als Minis­ter unter ande­rem zustän­dig für Wirt­schaft und Verkehr.

Al-Wazir hat­te jedoch nach eige­nen Anga­ben nach dem Abitur kei­ne Ahnung, was beruf­lich aus ihm wer­den soll­te. „Ich leb­te so vor mich hin, oder bes­ser: enga­gier­te mich so vor mich hin”, sag­te der Poli­ti­ker der Wochen­zei­tung. Erst wäh­rend des Zivil­diens­tes habe er dar­an gedacht, dass es Zeit sei, sich an einer Uni­ver­si­tät ein­zu­schrei­ben. Zwar habe er dann aus Inter­es­se Poli­tik­wis­sen­schaf­ten stu­diert, so Al-Wazir, „aber das war aus heu­ti­ger Sicht eher plan­los.” Er ken­ne heu­te jun­ge Men­schen, die mit 17 ihr Abitur mach­ten und ihr Jahr bis zum Stu­di­en­start kom­plett durch­ge­plant hät­ten. „Da stau­ne ich. So war ich nicht.”

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