Ber­lin: Micha­el Roth hofft auf bal­di­ge Grenzöffnungen

Michael Roth - Staatsminister für Europa - SPD-Politiker Foto: Staatsminister für Europa Michael Roth, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Euro­pa-Staats­mi­nis­ter Micha­el Roth (SPD) hat sich für ein rasches Ende der Kon­trol­len an den deut­schen EU-Bin­nen­gren­zen ausgesprochen.

„Ich kann die Unge­duld der Men­schen vor Ort sehr gut ver­ste­hen. Alle Maß­nah­men, die wir tref­fen, müs­sen von gesell­schaft­li­cher Akzep­tanz getra­gen sein”, sag­te Roth der „Süd­deut­schen Zei­tung” (Frei­tags­aus­ga­be). Inso­fern hof­fe er, „dass wir es aus der Per­spek­ti­ve des Gesund­heits­schut­zes ver­ant­wor­ten kön­nen, so schnell wie mög­lich aus die­sem Grenz­kon­troll­re­gime herauszukommen”.

Eine Grup­pe von Uni­ons-Abge­ord­ne­ten aus Bun­des­tag und EU-Par­la­ment hat­te zuvor ein Ende der Kon­trol­len an den Gren­zen zu Frank­reich, der Schweiz und Luxem­burg gefor­dert. Die von See­ho­fer ver­füg­ten Grenz­kon­trol­len an Deutsch­lands Bin­nen­gren­zen zu Öster­reich, der Schweiz, Frank­reich, Luxem­burg und Däne­mark gel­ten vor­erst bis 15. Mai 2020. Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Horst See­ho­fer (CSU) begrün­de­te sie mit der Not­wen­dig­keit, Infek­ti­ons­ge­fah­ren durch das Coro­na­vi­rus ein­zu­däm­men. Auch Luxem­burgs Außen­mi­nis­ter Jean Assel­born for­der­te ein Ende der Grenzkontrollen.

„Wenn aus­ge­rech­net in Schen­gen auf der Brü­cke ein Poli­zei­au­to steht, dann sind das kei­ne guten Bil­der”, sag­te Assel­born der „Süd­deut­schen Zei­tung”. In Schen­gen war das seit 25 Jah­ren gel­ten­de gren­zen­lo­se Rei­sen in Euro­pa ver­ein­bart wor­den. „Man kann das Virus nicht stop­pen durch Zöll­ner und Poli­zei an der Gren­ze”, so Assel­born. Deutsch­land wer­de „wie­der gese­hen als ein arro­gan­tes Land”. Das tue ihm weh.

Auch im Hin­blick auf den 75. Jah­res­tag des Kriegs­en­des an die­sem Frei­tag sei ein Ende der Kon­trol­len bis 15. Mai 2020 wich­tig. Innen­mi­nis­ter See­ho­fer ver­tei­dig­te die Kon­trol­len. Er wol­le in der kom­men­den Woche nach Gesprä­chen mit den Bun­des­län­dern und den Nach­bar­staa­ten über das wei­te­re Vor­ge­hen entschieden.

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