Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert, Impfungen nicht mehr nur bei Hausärzten und in Impfzentren durchführen zu lassen.
„Generell gilt: Wir brauchen Ärzteteams, die in mobilen Impfstationen in Supermärkten impfen können”, sagte Söder der „Welt” (Donnerstagsausgabe). „Auch in Apotheken sollte geimpft werden. Es darf kein Impfstoff liegen bleiben, und vor Ort muss es schnell gehen – ohne lange Wartezeiten”: Der CSU-Chef forderte, sich auf den Moment frühzeitig vorzubereiten, an dem die Impfpriorisierung fällt. Die Bundesregierung hatte zuletzt angekündigt, die Priorisierung im Juni aufzuheben.
Bayern will allerdings einen eigenständigen Weg gehen und den Schritt schon im Mai wagen. „Der Impfturbo startet durch, wenn wir schneller und breiter impfen. Wichtig ist, dass wir die Priorisierung schon früher auslaufen lassen und mehr Gruppen einbeziehen”, sagte Söder. Alle vereinbarten Termine für die priorisierten Personengruppen blieben erhalten, so Söder. „Aber wir müssen jetzt schon alle denkbaren Strukturen aufbauen für die Zeit, wenn wir noch mehr Impfstoff bekommen”.
Ausdrücklich will der Ministerpräsident auch junge Menschen früh impfen. „Besonders wichtig ist es auch, Schüler einzubinden, um jungen Menschen eine Perspektive für mehr Freiheit zu geben. Daher wollen wir den Abschlussklassen im Juni ein Impfangebot machen”, so der CSU-Chef. Schulimpfungen müssten genauso wie Betriebs- und Familienimpfungen ein fester Baustein sein, wenn man schnell aus der Pandemie herauskommen wolle.