EU: Finanz­hil­fen an Deutsch­land für Wie­der­auf­bau angeboten

Hochwasser - Flutwelle - Straße - Am Seeufer - Juli 2021 - Ratingen Foto: Hochwasser in NRW am 15.07.2021 (Ratingen), Urheber: Feuerwehr Ratingen

Die EU-Kom­mis­si­on bie­tet an, Deutsch­land bei der Bewäl­ti­gung von Fol­gen der Flut­ka­ta­stro­phe finan­zi­ell zu unterstützen.

„Mit Blick auf die Wie­der­auf­bau­pha­se nach dem Desas­ter hat die EU eine Rei­he von Instru­men­ten zur Ver­fü­gung, um die Mit­glied­staa­ten zu unter­stüt­zen”, sag­te der zustän­di­ge EU-Kom­mis­sar für huma­ni­tä­re Hil­fe und Kri­sen­schutz, Janez Len­ar­cic, der „Welt am Sonn­tag”. „Auf Antrag eines Mit­glieds­lan­des und nach Bewer­tung durch die EU-Kom­mis­si­on, kann der EU-Soli­da­ri­täts­fonds einen Teil der Kos­ten, die den Behör­den bei Not­fall­ein­sät­zen und beim Wie­der­auf­bau ent­ste­hen, über­neh­men”, sag­te Lenarcic.

Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se der Wie­der­auf­bau von wich­ti­ger Infra­struk­tur, Kos­ten für Auf­räum­ar­bei­ten, aber auch der Schutz von bedeu­ten­den Kul­tur­gü­tern. „Dies steht natür­lich auch für Deutsch­land zur Prü­fung offen”, sag­te der Poli­ti­ker aus Slo­we­ni­en. Len­ar­cic beton­te zudem, die EU-Kom­mis­si­on bie­te zahl­rei­che Infor­ma­tio­nen und Pro­gram­me an, um die Mit­glieds­län­der bei einem bes­se­ren Kata­stro­phen­schutz unter­stüt­zen. Dazu gehö­re etwa die „Über­sicht über mög­li­che natür­li­che und men­schen­ge­mach­te Kata­stro­phen in der EU”. „Flut­ka­ta­stro­phen gehö­ren dabei zu den Schwer­punk­ten. Ich wür­de alle Betei­lig­ten, auch den ver­ant­wort­li­chen Behör­den, emp­feh­len, da hin­ein­zu­schau­en, denn die Über­sicht bie­tet den natio­na­len Regie­run­gen einen stra­te­gi­schen Leit­fa­den, um bes­ser begrün­de­te Ent­schei­dun­gen in ihrem Land zu treffen”.

Auch der neue „Zivil­schutz-Mecha­nis­mus” und die „Flut-Richt­li­nie” sei­en wich­tig für die Prä­ven­ti­on. „Die Flut-Richt­li­nie ver­pflich­tet die Mit­glied­staa­ten dazu, Gebie­te mit einem poten­zi­el­len Flut­ri­si­ko zu iden­ti­fi­zie­ren, sich auf Hoch­was­ser­ge­fahr vor­zu­be­rei­ten und Risi­ko­kar­ten für bestimm­te Flut­sze­na­ri­os und ande­re extre­me Lagen zu erstel­len.” Der EU-Kom­mis­sar erklär­te auch, Deutsch­land habe im Rah­men des „Zivil­schutz-Mecha­nis­mus” bei der aktu­el­len Flut­ka­ta­stro­phe – anders als Bel­gi­en – bis­lang kei­ne Hil­fe der EU ange­for­dert. In Bel­gi­en waren dage­gen „mehr als 150 Mit­ar­bei­ter von Ret­tungs­diens­ten aus Frank­reich, Ita­li­en und Öster­reich aktiv”. Ins­ge­samt sie­ben EU-Staa­ten hät­ten Bel­gi­en Hil­fe ange­bo­ten. Len­ar­cic sag­te: „Hub­schrau­ber, Ret­tungs­boo­te und Fahr­zeu­ge kamen aus dem EU-Aus­land zur Unter­stüt­zung. Deutsch­land brauch­te das aller­dings nicht. Viel­mehr bot Deutsch­land, ent­spre­chend sei­nen Kapa­zi­tä­ten, Hil­fe für Bel­gi­en an”.

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