FDP: Par­tei will Kor­rek­tu­ren bei NRW-Versammlungsgesetz

Polizisten - Polizei - Personen - Menschen - Mundschutz - Atemschutzmaske - Berlin Foto: Polizisten mit Mundschutz (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Beim geplan­ten Ver­samm­lungs­ge­setz der schwarz-gel­ben Lan­des­re­gie­rung in Nord­rhein-West­fa­len for­dert die FDP offen­bar deut­li­che Korrekturen.

Zwar wer­de der Gesetz­ent­wurf von NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul grund­sätz­lich unter­stützt, doch sol­len eini­ge Details ent­schärft wer­den, berich­tet die „Welt” (Mon­tags­aus­ga­be). Auf Anfra­ge der Zei­tung nann­te der innen­po­li­ti­sche Spre­cher der FDP-Land­tags­frak­ti­on, Marc Lürb­ke, meh­re­re Aspek­te: „Für uns ist klar: Durch die neu­en Rege­lun­gen im Ver­samm­lungs­recht darf kei­ne Abschre­ckungs­wir­kung für die Teil­nah­me an Demons­tra­tio­nen ent­ste­hen”. Man wol­le die Ver­samm­lungs­frei­heit stär­ken. Im Gegen­satz zum vor­lie­gen­den Gesetz­ent­wurf soll­te daher „bei­spiels­wei­se an Kon­troll­stel­len von Demons­tra­tio­nen eine Iden­ti­täts­fest­stel­lung der Ver­samm­lungs­teil­neh­mer erst dann erfol­gen dür­fen, wenn auch tat­säch­lich ver­bo­te­ne Gegen­stän­de wie Waf­fen, Schutz­aus­rüs­tung oder ver­mum­mungs­ge­eig­ne­te Mit­tel gefun­den werden”.

Die FDP ste­he erwei­ter­ten Befug­nis­sen der Poli­zei zu Bild- und Ton­auf­zeich­nun­gen in geschlos­se­nen Räu­men sowie ver­deck­ten Auf­nah­men „sehr kri­tisch” gegen­über. Das geplan­te „Mili­tanz­ver­bot”, wonach uni­for­mier­tes, aggres­si­ves, ein­schüch­tern­des Auf­tre­ten ver­bo­ten wer­den soll, hal­ten die Frei­de­mo­kra­ten zwar für rich­tig, aller­dings mit Ein­schrän­kun­gen: „Eine Aus­wei­tung die­ses Mili­tanz­ver­bo­tes auf sons­ti­ge öffent­li­che Ver­an­stal­tun­gen unter frei­em Him­mel wie Fuß­ballauf­zü­ge erscheint uns aber sach­fremd im Gesetz und daher zu weit­rei­chend”, so Lürbke.

Im par­la­men­ta­ri­schen Ver­fah­ren will die FDP ihre Vor­stel­lun­gen mit der CDU bespre­chen und ent­spre­chen­de Ände­rungs­an­trä­ge ein­brin­gen. NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul ver­tei­dig­te in der „Welt” den vor­lie­gen­den Gesetz­ent­wurf: „Wir machen hier ein Gesetz, um Ver­samm­lun­gen zu ermög­li­chen und Stö­run­gen zu ver­hin­dern. Denn es gibt ein Grund­recht auf fried­li­che Demons­tra­ti­on und freie Mei­nungs­äu­ße­rung, aber eben kei­nes auf Stö­rung. Und genau hier bringt das Gesetz mehr Rechtssicherheit”.

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