Poli­tik: NRW-SPD-Chef pocht auf Ent­schul­dung von Kommunen

Duisburg - Autobahn - Auto - Turm - Schild - Verkehr Foto: Duisburg, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Lan­des­vor­sit­zen­de der nord­rhein-west­fä­li­schen SPD, Sebas­ti­an Hart­mann, dringt auf rasche Schrit­te für eine Ent­schul­dung von Kommunen.

Er for­dert die SPD-Spit­ze auf, dies zur Prio­ri­tät in der Debat­te um ein lang­fris­ti­ges Inves­ti­ti­ons­pro­gramm zu machen. „Die SPD muss die aktu­ell dis­ku­tier­ten Ideen eines lang­lau­fen­den Inves­ti­ti­ons­pro­gramm drin­gend mit der Fra­ge der umfas­sen­den Ent­schul­dung der gut 3.000 am stärks­ten ver­schul­de­ten Kom­mu­nen ver­bin­den”, sag­te er dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Frei­tag­aus­ga­ben).

„Der Teu­fels­kreis aus über­schul­de­ten Kom­mu­nen und zu gerin­gen staat­li­chen Inves­ti­tio­nen wird unter­schätzt”, sag­te Hart­mann. Noch in den 90er Jah­ren sei­en die Kom­mu­nen in Deutsch­land für bis zu zwei Drit­tel der Net­to­an­la­ge­inves­ti­tio­nen ver­ant­wort­lich gewe­sen, so Hart­mann. „Über die ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te san­ken die kom­mu­na­len Inves­ti­tio­nen in Schwimm­bä­der, Stra­ßen und Schu­len und sind seit zwei Jahr­zehn­ten sogar nega­tiv”, sag­te der SPD-Lan­des­vor­sit­zen­de. „Die Fol­ge sind Ver­schleiß und Ver­fall der Gebäu­de und Stra­ßen”, kri­ti­sier­te er.

Die SPD hat auf ihrem Par­tei­tag im Dezem­ber die For­de­rung nach mehr öffent­li­chen Inves­ti­tio­nen in Bil­dung, Ver­kehr, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­net­ze und Kli­ma­schutz beschlos­sen. Als Schät­zung für den Bedarf nennt sie mit Ver­weis auf arbeit­ge­ber- und gewerk­schafts­na­he For­schungs­in­sti­tu­te 450 Mil­li­ar­den Euro in zehn Jahren.

Die neu­en Par­tei­chefs Saskia Esken und Nor­bert Wal­ter-Bor­jans hat­ten zusätz­li­che Inves­ti­tio­nen als einen wesent­li­chen Punkt genannt, bei dem sie mit der Uni­on über den Koali­ti­ons­ver­trag hin­aus­kom­men wol­len. „Wer nur hohe Inves­ti­ti­ons­pro­gram­me schnürt und außer Acht lässt, dass die Haupt­auf­trag­ge­ber vor zwei Jahr­zehn­ten ein­mal die Kom­mu­nen waren, erreicht die gewünsch­ten Zie­le nicht”, warn­te Hart­mann nun. Dann wür­de es schwie­rig, die pri­va­te Wirt­schaft dazu zu moti­vie­ren, grö­ße­re Kapa­zi­tä­ten auf­zu­bau­en und neue Stel­len zu schaf­fen, argu­men­tier­te er. Zudem bräuch­ten die Kom­mu­nen Geld, um neu­es Per­so­nal für die Auf­trags­ab­wick­lung einzustellen.

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