Heiko Maas fordert nach der Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny eine deutliche Antwort der Europäischen Union gegenüber Russland.
Moskau bestreitet, etwas damit zu tun zu haben. „Ich bin davon überzeugt, dass dann kein Weg mehr an Sanktionen vorbeiführt”, sagte Maas dem Nachrichtenportal T‑Online. „Sanktionen müssen immer zielgerichtet und verhältnismäßig sein. Aber eine so schwerwiegende Verletzung des internationalen Chemiewaffenübereinkommens kann nicht unbeantwortet bleiben. Da sind wir uns in Europa einig”.
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union wollen sich bei ihrem nächsten Gipfel am 15. Oktober 2020 und 16. Oktober 2020 erneut mit dem Fall Nawalny befassen. „Wenn das Ergebnis der deutschen, schwedischen und französischen Labore bestätigt wird, wird es eine deutliche Antwort der EU geben”, sagte Maas T‑Online. „Da bin ich sicher.”
Doch einen Baustopp der umstrittenen Nordseepipeline „Nord Stream 2” sieht der Außenminister kritisch. „An der Pipeline sind mehr als 100 europäische Firmen beteiligt, die Hälfte davon sind deutsche”, sagte Maas. „Damit würden viele europäische Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen unter einem Baustopp leiden”.