Aachen: Pro­test­camp im Ham­ba­cher Forst muss geräumt werden

Wald - Laub - Bäume - Blätter - Baum Foto: Sicht auf einen Wald, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die 5. Kam­mer des Ver­wal­tungs­ge­richts Aachen hat ent­schie­den, dass der Ham­ba­cher Forst geräumt wer­den muss.

Die Räu­mungs­ver­fü­gung des Krei­ses Düren vom 7. Novem­ber 2018, mit der dem Eigen­tü­mer des Grund­stücks auf­ge­ge­ben wur­de, sämt­li­che bau­li­che Anla­gen zu ent­fer­nen und kei­ne neu­en Anla­gen zu errich­ten, sei recht­mä­ßig. Der Klä­ger, der seit 2012 Eigen­tü­mer des besag­ten Grund­stücks im Ham­ba­cher Forst ist und es der Pro­test­be­we­gung zur Ver­fü­gung gestellt hat, wehrt sich seit Jah­ren gegen Räu­mungs­ver­fü­gun­gen, die sich auf das gesetz­lich ver­an­ker­te Ver­bot von Bau­ten im Außen­be­reich stüt­zen. Eine Ver­fü­gung aus dem Jahr 2013 wur­de bereits vom Ver­wal­tungs­ge­richt Aachen, dem Ober­ver­wal­tungs­ge­richt in Müns­ter und dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt in Leip­zig für recht­mä­ßig erklärt. Hier­ge­gen ist der Klä­ger erfolg­los vor das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt gezogen.

Hin­sicht­lich der Räu­mungs­ver­fü­gung vom 07. Novem­ber 2018 hat das Gericht deut­lich gemacht, dass das Pro­test­camp kein soge­nann­tes pri­vi­le­gier­tes Bau­vor­ha­ben sei, wel­ches wegen der beson­de­ren Anfor­de­run­gen an die Umge­bung oder sei­ner nach­tei­li­gen Wir­kung nur im Außen­be­reich aus­ge­führt wer­den soll. Auch wur­de – wie bereits in dem vor­he­ri­gen gericht­li­chen Eil­ver­fah­ren mit Beschluss vom 21. August 2019 – betont, dass sich der Klä­ger nicht auf das Grund­recht der Ver­samm­lungs­frei­heit nach Art. 8 GG beru­fen kön­ne, um das Ver­bot des Bau­ens im Außen­be­reich zu umge­hen. Denn geschützt sei nur die fried­li­che Ver­samm­lung ohne Waf­fen. Davon kön­ne ange­sichts regel­mä­ßi­ger gewalt­tä­ti­ger Aktio­nen und Straf­ta­ten im Bereich des Ham­ba­cher Fors­tes kei­ne Rede sein. Die Poli­zei habe noch im April 2021 mit­ge­teilt, dass es dort zu 365 Straf­an­zei­gen gekom­men sei. Vor die­sem Hin­ter­grund kön­ne nicht mehr von einem fried­li­chen Cha­rak­ter gespro­chen werden.

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