NRW: AfD-Lan­des­chef Rüdi­ger Lucas­sen will Basis-Urwahl

Alternative für Deutschland - AfD - Plakat - Werbung - Vollende die Wende Foto: Plakatwerbung "Vollende die Wende" der Partei AfD, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der nord­rhein-west­fä­li­sche AfD-Lan­des­vor­sit­zen­de denkt über eine Bewer­bung um die Spit­zen­kan­di­da­tur sei­ner Par­tei für die Bun­des­tags­wahl nach.

In der „Welt” (Diens­tags­aus­ga­be) for­der­te er eine Urwahl der Basis über die­se Fra­ge. Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te ant­wor­te­te auf die Fra­ge, ob er sich um eine Spit­zen­kan­di­da­tur oder einen Platz in einem Spit­zen­team bewer­ben wür­de: „Grund­sätz­lich ja, aber nicht auf dem Bun­des­par­tei­tag”. Als Grund nann­te Lucas­sen unter ande­rem das „ein­deu­ti­ge Ergeb­nis” einer vor Kur­zem been­de­ten Mit­glie­der­um­fra­ge des Bun­des­vor­stands, wor­in sich fast 87 Pro­zent der Teil­neh­men­den für eine Basis-Urwahl über die Spit­zen­kan­di­da­ten aus­ge­spro­chen hatten.

Die­ses Ergeb­nis dür­fe man „nicht ein­fach igno­rie­ren”, sag­te Lucas­sen ange­sichts von par­tei­in­ter­nen For­de­run­gen, über die Spit­zen­kan­di­da­ten schon auf dem AfD-Bun­des­par­tei­tag am kom­men­den Wochen­en­de in Dres­den zu ent­schei­den. Zudem kom­me „die Wahl eines oder meh­re­rer Spit­zen­kan­di­da­ten auf dem Bun­des­par­tei­tag zu früh”, sag­te Lucas­sen weiter.

Er ver­wies dar­auf, dass zehn AfD-Lan­des­ver­bän­de, dar­un­ter die drei mit­glie­der­stärks­ten in Bay­ern und Baden-Würt­tem­berg sowie NRW, noch nicht über ihre jewei­li­gen Kan­di­da­ten­lis­ten zur Bun­des­tags­wahl abge­stimmt haben. „Mein Lan­des­ver­band NRW wird erst nach dem Bun­des­par­tei­tag die Kan­di­da­ten­lis­te für die Bun­des­tags­wahl beschlie­ßen”, sag­te Lucas­sen. „Wür­de ich auf dem Bun­des­par­tei­tag als Spit­zen­kan­di­dat der Bun­des­par­tei ins Ren­nen gehen, wäre das eine unfai­re Wett­be­werbs­ver­zer­rung. Die NRW-Dele­gier­ten sol­len den bes­ten Kan­di­da­ten wäh­len und nicht genö­tigt wer­den, eine Wahl des Bun­des­par­tei­tags bestä­ti­gen zu müssen”.

Daher kön­ne „seri­ös” die Bestim­mung der Spit­zen­kan­di­da­ten für den Bund erst nach den Lis­ten­platz-Par­tei­ta­gen der Lan­des­ver­bän­de ermit­telt wer­den. Über die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Joa­na Cotar, die unlängst ihre Bereit­schaft zu einer Spit­zen­kan­di­da­tur signa­li­siert hat­te, sag­te Lucas­sen, er schät­ze sie „sehr” als „eine fach­lich sehr fun­dier­te Politikerin”.

Den­noch sei er „aus den genann­ten Grün­den gegen die Wahl eines Spit­zen­teams auf dem kom­men­den Bun­des­par­tei­tag”. Die­se Grün­de sei­en „unab­hän­gig von der Per­son aller mög­li­chen Bewerber”.

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