Afgha­ni­stan: Anna­le­na Baer­bock atta­ckiert Hei­ko Maas

Annalena Charlotte Alma Baerbock - Grüne-Politikerin Foto: Grüne-Politikerin Annalena Charlotte Alma Baerbock, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ange­sichts des Deba­kels in Afgha­ni­stan hat Grü­nen-Kanz­ler­kan­di­da­tin Anna­le­na Baer­bock die Bun­des­re­gie­rung scharf kritisiert.

„Ich sehe ein rie­sen­gro­ßes Ver­sa­gen”, sag­te die Grü­nen-Vor­sit­zen­de der „Süd­deut­schen Zei­tung” über den Außen­mi­nis­ter von der SPD. „Hei­ko Maas hat in den letz­ten Jah­ren kei­ne außen­po­li­ti­schen Zie­le for­mu­liert, die er errei­chen will. Auf fata­le Wei­se sehen wir das jetzt in Afgha­ni­stan”: Seit Mona­ten sei klar gewe­sen, dass Orts­kräf­te Schutz bräuch­ten. „Exper­ten haben deut­lich vor den Gefah­ren gewarnt. Die Bun­des­wehr hat davor gewarnt. Die­se Bun­des­re­gie­rung aber hat sich ent­schie­den, außen­po­li­tisch abzutauchen”.

Zudem habe Innen­mi­nis­ter Horst See­ho­fer schnel­le­rer Hil­fe offen­bar „Stei­ne in den Weg gelegt”. Baer­bock for­der­te, afgha­ni­sche Orts­kräf­te umge­hend aus­zu­flie­gen, aber auch Men­schen, die sich beson­ders für Demo­kra­tie und Men­schen­rech­te ein­ge­setzt hät­ten, Frau­en­recht­le­rin­nen oder Jour­na­lis­ten. „Wir brau­chen ein Bun­des­son­der­kon­tin­gent für die­se Gruppe”.

Die Fra­ge, wie vie­le Men­schen aus Afgha­ni­stan in Deutsch­land auf­ge­nom­men wer­den soll­ten, ließ sie offen. Nach Deutsch­land schaf­fe es vor­erst ohne­hin kaum jemand. „Die gro­ße Her­aus­for­de­rung erwar­tet doch jetzt die Nach­bar­län­der von Afgha­ni­stan”, sag­te Baer­bock. „Um uns dar­auf vor­zu­be­rei­ten, müs­sen wir das UN-Flücht­lings­hilfs­werk UNHCR finan­zi­ell und poli­tisch weit mehr unter­stüt­zen. Hier soll­ten wir aus den Feh­lern ler­nen, die in Syri­en gemacht wur­den, als trotz gestie­ge­ner Flücht­lings­zah­len Gel­der für die Aus­stat­tung der Flücht­lings­la­ger gestri­chen wurden”.

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