Bun­des­re­gie­rung: Schär­fe­re Regeln gegen AfD-Maskenverweigerer

AfD-Bundestagsfraktion Foto: Sicht auf die Bundestagsfraktion AFD, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Vor dem Hin­ter­grund stei­gen­der Coro­na-Infek­ti­ons­zah­len for­dern Grü­ne und Lin­ke schär­fe­re Regeln, um inner­halb des Bun­des­ta­ges gegen Mas­ken-Ver­wei­ge­rer in der AfD-Frak­ti­on vorzugehen.

„Wir wer­den anre­gen, die Pflicht zum Tra­gen eines Mund-Nasen-Schut­zes fest­zu­schrei­ben”, sag­te die Par­la­men­ta­ri­sche Geschäfts­füh­re­rin der Grü­nen, Brit­ta Haßel­mann, den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Mitt­woch­aus­ga­ben). Ihr Amts­kol­le­ge von der Lin­ken, Jan Kor­te, sag­te den Fun­ke-Blät­tern, wenn es not­wen­dig sei, wer­de man „auch über die Haus­ord­nung spre­chen”. Kor­te wei­ter: „Bei der AfD den­ken sie offen­bar, dass für sie nicht die­sel­ben Regeln gel­ten wie für die nor­ma­le Bevöl­ke­rung, nur weil sie Abge­ord­ne­te sind. Dass sie mit so einer Hal­tung ande­re gefähr­den, soll­te man weder im noch außer­halb des Bun­des­tags tolerieren”.

Es gel­te, dafür zu sor­gen, „dass Abge­ord­ne­te aus Risi­ko­grup­pen ihr Man­dat sicher wahr­neh­men kön­nen, ohne von AfD-Ange­hö­ri­gen in Gefahr gebracht zu wer­den”. Haßel­mann bezeich­ne­te das Ver­hal­ten von AfD-Abge­ord­ne­ten als abso­lut unkol­le­gi­al. „Sie tra­gen demons­tra­tiv kei­nen Mund-Nase-Schutz, hal­ten kei­nen Abstand oder ste­hen bei nament­li­chen Abstim­mung ohne Mas­ke eng zusam­men”, kri­ti­sier­te die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin. Die betref­fen­den AfD-Ver­tre­ter ver­höhn­ten damit all jene, die ihr Umfeld durch das Tra­gen eines Mund-Nase-Schut­zes schüt­zen wollten.

Kri­tik an der AfD kam auch von SPD-Frak­ti­ons­ge­schäfts­füh­rer Cars­ten Schnei­der. Vie­le AfD-Abge­ord­ne­te gefähr­de­ten „nicht nur die Gesund­heit ande­rer im Par­la­ments­be­trieb, son­dern schei­tern auch dar­an, einer Vor­bild­funk­ti­on gerecht zu wer­den”, sag­te Schnei­der den Fun­ke-Blät­tern. Bun­des­tags­prä­si­dent Wolf­gang Schäub­le (CDU) hat­te ver­gan­ge­ne Woche alle Mit­glie­der des Par­la­ments „mit Nach­druck” zum kon­se­quen­ten Mas­ken­tra­gen in den Räum­lich­kei­ten des Bun­des­tags ermahnt.

Die AfD-Frak­ti­on stellt es nach eige­nen Anga­ben ihren Abge­ord­ne­ten frei, selbst über das Tra­gen einer Mund-Nasen-Bede­ckung zu ent­schei­den. Die Kri­tik an der AfD hat­te zuletzt deut­lich zuge­nom­men, nach­dem einer ihrer Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten sowie ein Mit­ar­bei­ter posi­tiv auf das Coro­na­vi­rus getes­tet wor­den waren.

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